Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
gute Werke
gute Werke(lat. bona opera), in der Religionsgeschichte Bez. für der Gottheit wohlgefällige Handlungen und Opfer des Menschen; in der christl. Theologie die dem Christen aus seinem Glauben erwachsenden eth. Forderungen und religiösen Pflichten. Ihr Verdienstcharakter ist zw. der kath. und der reformator. Theologie umstritten. Die kath. Theologie hält (unter Berufung auf Röm. 2, 6 und 1. Kor. 3, 8) an der Heilsnotwendigkeit und Verdienstlichkeit der im Stande der Gnade vollbrachten g. W. fest und erkennt auch natürl. g. W. als möglich an. Luther (und mit ihm die reformator. Theologie) hat den Verdienstcharakter der g. W. entschieden bekämpft und stellte in der Schrift »Von den g. W.« (1520) als einziges g. W. den Glauben an Jesus Christus (Röm. 3, 24 f. 28; 4, 5) und die daraus folgende Liebesgesinnung heraus. Für Luther sind g. W. Früchte des Glaubens und gehören mit ihm untrennbar zusammen.
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