Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
griechische Schrift
griechische Schrift,das Alphabet der Griechen, das diese wahrscheinlich gegen Ende des 11. Jh. v. Chr. von den Phönikern übernommen haben und auf das alle modernen europ. Schriftsysteme zurückgehen; sie war die erste europ. Buchstabenschrift. Anders als das semit. Vorbild bezeichnet die g. S. nicht nur Konsonanten, sondern auch die Vokale. Die Dialektvielfalt wurde erst im Laufe des 4. Jh. v. Chr. überwunden, 403/402 wurde in Athen das ion. Alphabet (mit 24 Buchstaben) für den offiziellen Gebrauch eingeführt, das von den anderen grch. Staaten übernommen wurde. Zu diesen 24 Zeichen kamen die Lesezeichen hinzu, die aber erst um 200 v. Chr. von alexandrinischen Grammatikern eingeführt wurden und seit dem 3. Jh. n. Chr. häufiger vorkamen: Spiritus asper ` (für [h]-Anlaut) und Spiritus lenis ' (für fehlendes [h]) bei vokal. oder diphthong. Anlaut, die Akzentzeichen Akut ́ , Gravis ̀ , Zirkum flex ̃ sowie Apostroph, Trema. Urspr. wurden nur Großbuchstaben (Majuskelschrift; eckig als Kapitalschrift, gerundet als Unzialschrift) verwendet. Im alltägl. Gebrauch erschien vom 2. Jh. v. Chr. an eine Kursivform, die zur Verbindung einzelner Buchstaben neigte. Im 8. Jh. n. Chr. kam die Minuskelschrift mit »Kleinbuchstaben« auf. Aus der Minuskel des 17. Jh. hat sich unter Anlehnung an die lat. die neugrch. Schreibschrift entwickelt.
▣ Literatur:
Petersen, U.: Einführung in die g. S. Hamburg 1988.
griechische Schrift,das Alphabet der Griechen, das diese wahrscheinlich gegen Ende des 11. Jh. v. Chr. von den Phönikern übernommen haben und auf das alle modernen europ. Schriftsysteme zurückgehen; sie war die erste europ. Buchstabenschrift. Anders als das semit. Vorbild bezeichnet die g. S. nicht nur Konsonanten, sondern auch die Vokale. Die Dialektvielfalt wurde erst im Laufe des 4. Jh. v. Chr. überwunden, 403/402 wurde in Athen das ion. Alphabet (mit 24 Buchstaben) für den offiziellen Gebrauch eingeführt, das von den anderen grch. Staaten übernommen wurde. Zu diesen 24 Zeichen kamen die Lesezeichen hinzu, die aber erst um 200 v. Chr. von alexandrinischen Grammatikern eingeführt wurden und seit dem 3. Jh. n. Chr. häufiger vorkamen: Spiritus asper ` (für [h]-Anlaut) und Spiritus lenis ' (für fehlendes [h]) bei vokal. oder diphthong. Anlaut, die Akzentzeichen Akut ́ , Gravis ̀ , Zirkum flex ̃ sowie Apostroph, Trema. Urspr. wurden nur Großbuchstaben (Majuskelschrift; eckig als Kapitalschrift, gerundet als Unzialschrift) verwendet. Im alltägl. Gebrauch erschien vom 2. Jh. v. Chr. an eine Kursivform, die zur Verbindung einzelner Buchstaben neigte. Im 8. Jh. n. Chr. kam die Minuskelschrift mit »Kleinbuchstaben« auf. Aus der Minuskel des 17. Jh. hat sich unter Anlehnung an die lat. die neugrch. Schreibschrift entwickelt.
▣ Literatur:
Petersen, U.: Einführung in die g. S. Hamburg 1988.