Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
gregorianischer Gesang
gregorianischer Gesang[nach Papst Gregor I.] (gregorianischer Choral), der chorisch und solistisch einstimmige liturg. Gesang der röm. Kirche in den Formen Oration, Lektion, Antiphon, Responsorium, Hymnus (Hymne) und Sequenz, die in der Liturgie von Messe (Graduale) und Stundengebet (Antiphonar) verwendet werden. Generell ist den chor. Gesängen eine schlichte Melodienbildung, den solist. ein reicher melod. Verzierungsstil eigen. - Seit dem 9. Jh. trat neben die Überlieferung der Texte die der Melodien durch linienlose Neumen, später eine Notenschrift, mit der auf Linien der Melodienverlauf und die Notenverteilung auf Textsilben fixiert wurden. Mit der nun genaueren Definition der Melodien verloren sich die irrationalen Elemente der älteren Praxis (z. B. Verzierungen). - Nach starken Eingriffen in die seit dem MA. in röm. Quadrat- oder got. Hufnagelnotation (Choralnotation) aufgezeichneten Melodien durch die »Editio Medicaea« (Rom 1614/15) fußt die »Editio Vaticana« (1905 und später) auf der Restaurierung des gregorian.Gesangs.
gregorianischer Gesang[nach Papst Gregor I.] (gregorianischer Choral), der chorisch und solistisch einstimmige liturg. Gesang der röm. Kirche in den Formen Oration, Lektion, Antiphon, Responsorium, Hymnus (Hymne) und Sequenz, die in der Liturgie von Messe (Graduale) und Stundengebet (Antiphonar) verwendet werden. Generell ist den chor. Gesängen eine schlichte Melodienbildung, den solist. ein reicher melod. Verzierungsstil eigen. - Seit dem 9. Jh. trat neben die Überlieferung der Texte die der Melodien durch linienlose Neumen, später eine Notenschrift, mit der auf Linien der Melodienverlauf und die Notenverteilung auf Textsilben fixiert wurden. Mit der nun genaueren Definition der Melodien verloren sich die irrationalen Elemente der älteren Praxis (z. B. Verzierungen). - Nach starken Eingriffen in die seit dem MA. in röm. Quadrat- oder got. Hufnagelnotation (Choralnotation) aufgezeichneten Melodien durch die »Editio Medicaea« (Rom 1614/15) fußt die »Editio Vaticana« (1905 und später) auf der Restaurierung des gregorian.Gesangs.