Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
geothermische Energie
geothẹrmische Energie, in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie, die in Gebieten mit ausgeprägter geotherm. Anomalie zur Raumheizung, als Prozesswärme und zur Stromerzeugung in geothermischen Kraftwerken (Dampfkraftwerken) genutzt werden kann. Beim Trockendampfprinzip wird der überhitzte Dampf direkt aus dem Reservoir auf die Turbinenschaufeln der Generatoren geleitet. Zur Nutzung von Heißwasserquellen wird das überhitzte Wasser in einen unter geringerem Druck stehenden Flashkessel (Flashverfahren) zugeführt, wobei ein Teil verdampft. Der Dampf wird auf die Turbinenschaufeln geleitet. Das Binärverfahren ähnelt einem herkömml. Dampferzeugungsverfahren, wobei ein sich in einem geschlossenen Kreislauf befindendes niedrig siedendes Arbeitsmedium verwendet wird, das durch das Heißwasser der geotherm. Lagerstätte erhitzt wird. Beim Hot-dry-Rock-Verfahren, wird zunächst eine Bohrung in rd. 5 000 m Tiefe vorgetrieben und unter hohem Druck (etwa 200 bar) Wasser in das Gestein eingepresst, das dadurch porös gemacht wird. In der eigentl. Betriebsphase wird eine zweite Bohrung niedergebracht. Durch die erste Bohrung wird dabei weiterhin Wasser unter Druck eingepresst, während aus der zweiten Bohrung der durch die Erdwärme gebildete Dampf entnommen und zur Durchführung eines Kraftwerksprozesses genutzt werden kann.
Literatur:
W. Bussmann Geothermie. Wärme aus der Erde. Technologie - Konzepte - Projekte, hg. v. u. a. Karlsruhe 1991.
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