Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Göttinger Hain
Gọ̈ttinger Hain(Göttinger Dichterbund, Hainbund), eine Vereinigung von überwiegend norddt. Göttinger Studenten, gegr. 1772. Ihr Vorbild war F. G. Klopstock, dessen Ode »Der Hügel und der Hain« dem grch. Parnass den nordisch-german. Götter- und Bardenhain gegenüberstellt. Zum G. H. gehörten u. a. die Grafen F. L. und C. zu Stolberg-Stolberg, H. C. Boie, J. H. Voß, L. Hölty, K. F. Cramer und J. A. Leisewitz. Gepflegt wurde empfindsam-innige, antirationalist., schlichte, volksliednahe Lyrik und, durch die Brüder Stolberg-Stolberg, die klass.-antike Odenform. Auch G. A. Bürger und M. Claudius standen dem Bund nahe. Organ des G. H. war der von H. C. Boie geleitete »Göttinger Musenalmanach« (1770-1804). Ab 1775 löste sich der G. H. allmählich auf (Abschluss der Studien der Mitgl.).
Literatur:
A. Kelletat. Der G. H., hg. v. Stuttgart 1967.
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