Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Görlitz
Gọ̈rlitz, kreisfreie Stadt im RegBez. Dresden, Sachsen, am linken Ufer der Görlitzer (Lausitzer) Neiße, die östlichste Stadt Dtl.s, 62 800 Ew.; Zentrum der Euro-Region Neiße; Sitz des Bischofs der Evang. Kirche der schles. Oberlausitz und kath. Bischofssitz; Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/G. (FH), FH für Kirchenmusik, Europ. Bildungs- und Informationszentrum; städt. Kunstsammlungen, Naturkundemuseum, Landesmuseum Schlesien, Theater, Stadthalle; Waggon- und Maschinenbau, Holzverarbeitung, Ziegelei; Grenzübergang für den Straßen- und Eisenbahnverkehr nach Polen, südlich von G. Grenzübergang Ludwigsdorf. Im SW-Teil der Stadt die 420 m ü. M. aufragende Landeskrone (bewaldeter Basaltkegel).- Bed. Bauwerke, u. a. spätgot. Peter-und-Paul-Kirche, Oberkirche (ehem. Franziskanerklosterkirche mit got. Chor und spätgot. Langhaus), spätgotisch auch die Frauen- und Nikolaikirche; Kaisertrutz (1490 ff., Vorwerk des Reichenbacher Tors; mit stadtgeschichtl. Abteilung der Städt. Kunstsamml.), Bauensemble des »Hl. Grabes« (1481-1504); Rathaus (14.-16. Jh.); zahlr. Bürgerhäuser aus Renaissance und Barock, z. T. mit Lauben; Kaufhaus (1912/13) mit Jugendstilausstattung. Heute ist G. durch die Grenze zu Polen zerschnitten. Aus den östl. Stadtteilen entstand die Stadt Zgorzelec in der poln. Wwschaft Niederschlesien, 36 000 Ew.; Maschinenbau, Papier-, Nahrungsmittelind.- 1071 Ersterwähnung einer slaw. Siedlung, 1210-20 als dt. Stadt gegr., 1303 Stadtrechtsbestätigung; im 14./15. Jh. blühende Tuchmacherei; kam 1635/48 von Böhmen an Kursachsen, 1815 an Preußen.
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