Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gutenberg
Gutenberg,1) Erich, Betriebswirtschaftler, * Herford 13. 12. 1897, ✝ Köln 22. 5. 1984; Prof. seit 1938, u.a. in Jena und Frankfurt am Main; arbeitete v. a. über betriebl. Produktionstheorie und Unternehmenstheorie. G. verstand den Betrieb als Gesamtheit der Teilfunktionen Produktion, Absatz und Finanzen, dessen Prozesse vom dispositiven Faktor Unternehmensführung gesteuert werden. - Werke: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (3 Bde.,1951-69); Unternehmensführung. Organisation u. Entscheidungen (1962).
2) Johannes, eigtl. Gensfleisch zur Laden gen. G., * Mainz zw. 1397 und 1400, ✝ ebd. 3. 2. 1468; Buchdrucker; Erfinder des Buchdrucks mit bewegl. Metalllettern; 1434-44 in Straßburg nachweisbar, 1448 in Mainz bezeugt, seit Anfang 1450 war J. Fust sein Teilhaber. G. muss um 1450 die Technik der Herstellung völlig gleicher, auswechselbarer Metalltypen mithilfe geschnittener Stahlstempel, Kupfermatrizen und des Handgießinstruments zumindest im Prinzip beherrscht haben; er hatte mehrere Typen. Die 42-zeilige Bibel (»G.-Bibel«; in 48 Exemplaren erhalten) ist das Haupterzeugnis der gutenberg-fustschen Gemeinschaftsdruckerei; sie war spätestens im Frühsommer 1456 vollendet. Wie groß der Anteil P. Schöffers (✝ 1502 oder 1503) ist, der um 1452 als Mitarbeiter G.s zum Bibeldruck kam, ist unsicher. Zw. Fust und G. kam es zum Prozess, und anscheinend ist Fust das Druckgerät mitsamt einem Teil der Typen zugesprochen worden. 1458 war G. zahlungsunfähig (er kam wegen Straßburger Zinsschulden in die Acht). 1465 wurde G. zum »Hofmann« Erzbischof Adolfs von Nassau (womit sein Lebensunterhalt gesichert war). - Mainz, dessen Universität den Namen G.s trägt, ist seit 1900 Sitz des G.-Museums und seit 1901 der G.-Gesellschaft (G.-Jahrbuch, seit 1926; G.-Preis, seit 1968).
Literatur:
Kapr, A.: J. G. Persönlichkeit u. Leistung. München 21988.
Venzke, A.: J. G. Der Erfinder des Buchdrucks. Zürich 1993.
Presser, H.: J. G. Reinbek 44.-45. Tsd. 1995.
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