Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gulden
Gulden[zu mittelhochdt. guldin pfennic »goldene Münze«] (mundartl. Gülden), numismat. Begriff mit sehr unterschiedl. Bedeutung. Deutschland und Österreich: Der Gold-G. wurde als Zählwert zunächst dem älteren Rechnungspfund gleichgestellt (= 20 Schillinge = 240 Pfennige) und verdrängte vielfach das Pfund als Rechnungsbegriff, als er im Kurswert stieg, ohne dass ihm noch ein geprägtes Geldstück entsprach (sog. Rechnungs-G., auch Zähl-G.); er wurde zuerst im 14. Jh. als Nachahmung des florentin. Fiorino geprägt. Daher hieß der G. auch Florin oder Floren (Abk. fl.). Die silbernen G.-Groschen wurden ab Ende des 15. Jh., die silbernen Reichsguldiner 1524, 1551 und 1559 (Letzterer als G.-Taler = 60 Kreuzer) geschaffen. Seit 1623 gab es nebeneinander v. a. den »G. rheinisch« = 23 Reichstaler und den »G. fränkisch« = 56 Reichstaler; als Münze geprägt wurde nur der » G. rheinisch«, stärker erst wieder seit etwa 1670. In Süd-Dtl. entstand erst 1837 eine einheitl. G.-Währung mit Ausprägung des G. als Münze (bis 1875). Nach Einführung der Kronenwährung in Österreich (1892) blieben die Silber-G. als Zweikronenstücke kursfähig. - Ungarn: Forint. - Niederlande: 1601 entstand ein Silber-G. zu 28 Stüvern; 1679 entstand ein neuer holländ. G. zu 20 Stüvern, seit 1816 zu 100 Cent, bis 1967 in Silber geprägt, seitdem in Kupfernickellegierung; seit 1973 ohne Goldbindung.
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