Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Guise
Guise[gi:z, gɥi:z], frz. Herzogsgeschlecht, Nebenlinie des Hauses Lothringen (frz. Lorraine), nach der Stadt G. an der Oise. Unter Claude I. de Lorraine (* 1496, ✝ 1550) wurde die Grafschaft 1528 zum Herzogtum, seine Tochter Maria (* 1515, ✝ 1560) heiratete 1538 Jakob V. von Schottland und war die Mutter Maria Stuarts. Ihre Brüder François I. de Lorraine (* 1519, ✝ 1563) und Charles de Lorraine (* 1524, ✝ 1574), seit 1538 Erzbischof von Reims, seit 1547 Kardinal (der »Kardinal von Lothringen«), waren die Häupter der streng kath. Partei in Frankreich. François entfesselte 1562 die Hugenottenkriege, wurde vor Orléans ermordet. Sein Sohn Henri I. de Lorraine (* 1550, ✝ 1588), maßgeblich an der Vorbereitung und Ausführung der Bartholomäusnacht beteiligt, war der Führer der kath. Liga von 1576. König Heinrich III., den er ganz unter seinen Einfluss zu bringen suchte, ließ ihn in Blois ermorden. 1675 starb das Haus G. aus.
Guise[gi:z, gɥi:z], frz. Herzogsgeschlecht, Nebenlinie des Hauses Lothringen (frz. Lorraine), nach der Stadt G. an der Oise. Unter Claude I. de Lorraine (* 1496, ✝ 1550) wurde die Grafschaft 1528 zum Herzogtum, seine Tochter Maria (* 1515, ✝ 1560) heiratete 1538 Jakob V. von Schottland und war die Mutter Maria Stuarts. Ihre Brüder François I. de Lorraine (* 1519, ✝ 1563) und Charles de Lorraine (* 1524, ✝ 1574), seit 1538 Erzbischof von Reims, seit 1547 Kardinal (der »Kardinal von Lothringen«), waren die Häupter der streng kath. Partei in Frankreich. François entfesselte 1562 die Hugenottenkriege, wurde vor Orléans ermordet. Sein Sohn Henri I. de Lorraine (* 1550, ✝ 1588), maßgeblich an der Vorbereitung und Ausführung der Bartholomäusnacht beteiligt, war der Führer der kath. Liga von 1576. König Heinrich III., den er ganz unter seinen Einfluss zu bringen suchte, ließ ihn in Blois ermorden. 1675 starb das Haus G. aus.