Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Guelfen und Ghibellinen
Guẹlfen und Ghibellinen[gɛ-, gi-], die großen italien. Parteien, deren Entstehung auf die Kämpfe zw. Anhängern des Welfen (italien. »Guelfi«) Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (nach dem alten stauf. Besitz Waiblingen »Waiblinger« gen., italien. »Ghibellini«) in den Jahren 1212-18 zurückgeht; die Bez. ist zuerst um 1240 in Florenz nachweisbar. Die päpstlich gesinnten Gegner des Kaisertums, die Guelfen, kämpften z. T. erbittert gegen die Anhänger des Reiches, die Ghibellinen. Nach dem Untergang der Staufer (1268) wurden die Bezeichnungen auf andere polit. und soziale Gegensätze übertragen (z. B. Guelfen: Volkspartei, Ghibellinen: Adel). Obwohl der Gebrauch der Bez. 1334 verboten wurde, blieben sie als Namen der unversöhnl. Parteien in den italien. Städten bis ins 17. Jh. lebendig.
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