Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Grévy
Grévy[gre'vi], Jules, frz. Politiker, * Mont-sous-Vaudrey (Dép. Jura) 15. 8. 1807, ✝ ebd. 9. 9. 1891; Rechtsanwalt, wurde 1848 republikan. Abg. in der Verfassunggebenden Nationalversammlung; er bekämpfte Louis Napoléon Bonaparte und zog sich nach dessen Staatsstreich vom 2. 12. 1851 ins Privatleben zurück. G. war 1871-73 Präs. der Nationalversammlung, seit 1876 Kammerpräsident. Nach dem Rücktritt von Staatspräs. Mac-Mahon wurde G. 1879 zum ersten entschieden republikanisch gesinnten Präs. gewählt, 1885 bestätigt. Er vertrat nachdrücklich eine friedl. Außenpolitik, auch gegenüber Dtl. Im Innern wahrte er eine streng konstitutionelle Haltung. 1887 musste er wegen eines Skandals, in den sein Schwiegersohn verwickelt war, zurücktreten.
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