Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Grenzproduktivitätstheorie
Grenzproduktivitätstheorie,von J. H. von Thünen und J. B. Clark entwickelte Verteilungstheorie (Einkommensverteilung). Grundlage ist eine Produktionsfunktion mit »klass.« Eigenschaften: positive, aber abnehmende Grenzerträge der einzelnen Produktionsfaktoren. Die mikroökonom. Version der G. beantwortet die Frage, welche Mengen eines Produktionsmittels in einer Unternehmung bei vollkommener Konkurrenz eingesetzt werden müssen, wenn nach dem maximalen Periodengewinn gestrebt wird: Das Wertgrenzprodukt eines Produktionsmittels (Grenzproduktivität dieses Produktionsfaktors multipliziert mit dem Preis des Endprodukts) muss gleich seinem gegebenen Preis sein. Bei der makroökonom. Version wird nach der Höhe des Produktionsmittelpreises selbst gefragt: Der Preis eines Produktionsmittels bestimmt sich bei gegebener Produktionsmittelausstattung der Volkswirtschaft nach dem Wertgrenzprodukt des Produktionsmittels. Die G. bietet ein einheitl. Erklärungsprinzip für alle Einkommensarten mit Ausnahme des Unternehmergewinns. Sie galt lange Zeit als die Theorie der Einkommensverteilung überhaupt.
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