Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Graz
Graz,Hptst. der Steiermark, erstreckt sich über 12 km beiderseits der Mur nach ihrem Austritt aus dem Steir. Randgebirge in das breite Grazer Becken, 353 m ü. M., mit 239 600 Ew. zweitgrößte Stadt Österreichs. G. ist Sitz aller Landesbehörden und des Bischofs von G.-Seckau, bed. Kulturzentrum mit Univ. (1586 gegr.), TU, Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Landesmuseum (Joanneum) u. a. Museen, Opernhaus, Landestheater und auch die bedeutendste Ind.stadt der Steiermark mit Maschinenbau, elektrotechn., Metallind., Papier-, Schuh-, Glas- und Textilerzeugung sowie Großbrauereien. Im S das Messegelände, das Ind.gebiet Thondorf und der Flughafen in Thalerhof.- Bed. Kirchen, u. a. frühgot. Leechkirche (1275-93), spätgot. Dom (1438-62) mit im Wesentlichen barocker Ausstattung, Haupt- und Stadtpfarrkirche zum Hl. Blut (1519) mit Barockfassade; Mausoleum Kaiser Ferdinands II. (1614). Der Haupttrakt des sog. Landhauses (16. Jh.; jetzt Landtagsgebäude) ist ein bed. Renaissancebau mit Arkadenhof. Auf dem Schlossberg als Überreste der Burg Uhr- und Glockenturm (beide 16. Jh.). Von den Bastionen ist das sog. Paulustor (1590-1612) erhalten. In den westl. Vororten die Schlösser Eggenberg (1625-35) und Gösting (1724-28).- 1164 als Marktsiedlung (bei der Burg) erwähnt, woraus die Stadtsiedlung G. erwuchs (1222 Münzrecht; 1265 ummauert). Ab 1379 Residenz der leopoldin. Linie der Habsburger, unter Friedrich III. ab 1440/52 Kaiserresidenz. Seit Anfang 16. Jh. Sitz der steir. Stände. Ab 1543 zu einem Bollwerk gegen die Türken ausgebaut; 1564-1749 wieder Residenz für Innerösterreich.
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