Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Graphit
Graphịt[grch.] der, in hexagonalen Tafeln kristallisierender reiner Kohlenstoff, schwarz bis grau, fast metallisch glänzend, sehr weich und gleitfähig. Härte nach Mohs 1, Dichte 2,26 g/cm3. Das Kristallgitter ist ein Schichtgitter, das aus übereinander liegenden Schichten von Sechserringen besteht, die sich relativ leicht gegeneinander verschieben lassen (daher »fettiges Anfühlen«, Verwendung als Schmiermittel). In den Ringen sind die Kohlenstoffatome durch Sigma- und Pibindungen verbunden. Die daran beteiligten Elektronen haben eine gewisse Beweglichkeit und bewirken die gute elektr. und Wärmeleitfähigkeit in Schichtrichtung. G. wird an Luft oberhalb von 500-600 ºC langsam oxidiert. G. entsteht durch Metamorphose bituminöser und/oder kohliger Ablagerungen und aus metamorph abgespaltener Kohlensäure. Vorkommen in Pegmatiten und Lagern sowie in kristallinen Schiefern, Gneisen und Marmoren. G. wird technisch im elektr. Ofen erzeugt. Er dient u. a. zur Herstellung von Bleistifteinlagen und Elektroden, als Schmiermittel sowie als Moderator in Kernreaktoren.
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