Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gotthelf
Gọtthelf,Jeremias, eigtl. Albert Bitzius, schweizer. Erzähler, * Murten 4. 10. 1797, ✝ Lützelflüh (Kt. Bern) 22. 10. 1854; aus Altberner Patrizierfamilie, seit 1832 Pfarrer in Lützelflüh. Schauplatz seiner Werke, die ihn zu einem der großen Realisten machen, ist fast ausschl. die Berner Bauernwelt. Seine Romane, v. a. »Der Bauern-Spiegel oder Lebensgeschichte des Jeremias Gotthelf« (1837), »Wie Uli der Knecht glücklich wird« (1841, Neufassung 1846 u. d. T. »Uli der Knecht« mit der Fortsetzung »Uli der Pächter« 1849), »Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet ...« (2 Tle., 1843/44), »Zeitgeist und Berner Geist« (2 Tle., 1852) und »Erlebnisse eines Schuldenbauers« (1854) enthalten massive Zeitkritik aus konservativem Blickwinkel, wesentlich ist aber ihr eindrucksvolles Menschenbild. Unter seinen Erzählungen ragen heraus: »Die schwarze Spinne« (1842), »Elsi, die seltsame Magd« (1843), »Das Erdbeeri Mareili« (1851), daneben humorist. Erzählungen voller Realistik (»Wie Joggeli eine Frau sucht«, 1841, »Wie Christen eine Frau gewinnt«, 1845, »Michels Brautschau«, 1849).
Literatur:
Fehr, K.: J. G. Stuttgart 21985.
Hahl, W.: J. G., der »Dichter des Hauses. Stuttgart 1994.
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