Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gottfried von Straßburg
Gọttfried von Straßburg,mhd. Dichter des frühen 13. Jh., neben Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach der dritte der großen höf. Epiker der Stauferzeit, schrieb um 1210 in Anlehnung an Thomas d'Angleterre das unvollendet gebliebene höf. Versepos »Tristan und Isold«. Das Werk wurde von Ulrich von Türheim (um 1230/35) und Heinrich von Freiberg (um 1290) ergänzt. Über G. v. S. selbst ist fast nichts bekannt, spätere Überlieferungen seines Namens mit dem Titel »Meister« lassen auf eine gelehrte Ausbildung schließen. In seiner Dichtung wird die alle geltenden Normen übersteigende Macht der Liebe gestaltet, die in ihrer fast religiös-myst. Absolutheit die Liebenden in ihrem Konflikt zw. Minne und gesellschaftl. Ehre zugrunde richtet. Der Stil des Werkes ist elegant, spielerisch, anmutig, melodisch; geistvolle Wort- und Klangwiederholungen, souveräne Handhabung der rhetor. Mittel zeichnen das Epos aus.
▣ Literatur:
Weber, G.u. Hoffmann, W.: G. v. S. Stuttgart 51981.
Gọttfried von Straßburg,mhd. Dichter des frühen 13. Jh., neben Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach der dritte der großen höf. Epiker der Stauferzeit, schrieb um 1210 in Anlehnung an Thomas d'Angleterre das unvollendet gebliebene höf. Versepos »Tristan und Isold«. Das Werk wurde von Ulrich von Türheim (um 1230/35) und Heinrich von Freiberg (um 1290) ergänzt. Über G. v. S. selbst ist fast nichts bekannt, spätere Überlieferungen seines Namens mit dem Titel »Meister« lassen auf eine gelehrte Ausbildung schließen. In seiner Dichtung wird die alle geltenden Normen übersteigende Macht der Liebe gestaltet, die in ihrer fast religiös-myst. Absolutheit die Liebenden in ihrem Konflikt zw. Minne und gesellschaftl. Ehre zugrunde richtet. Der Stil des Werkes ist elegant, spielerisch, anmutig, melodisch; geistvolle Wort- und Klangwiederholungen, souveräne Handhabung der rhetor. Mittel zeichnen das Epos aus.
▣ Literatur:
Weber, G.u. Hoffmann, W.: G. v. S. Stuttgart 51981.