Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gorki
I Gọrki[nach Maxim Gorki], 1932-90 Name von Nischni Nowgorod.
II Gọrki
[russ. »der Bittere«], Maxim, eigtl. Alexei Maximowitsch Peschkow, russ. Schriftsteller, * Nischni Nowgorod 28. 3. 1868, ✝ Moskau 18. 6. 1936. Früh verwaist wuchs G. fast ohne Schulbildung auf und durchwanderte auf Arbeitssuche weite Teile Russlands, wobei er schon früh mit Revolutionären in Berührung kam. Nach romantisierenden Anfängen (»Tschelkasch«, 1894) brachten ihm Werke aus dem Vagabundenmilieu (»Nachtasyl«, Dr., 1902) Weltgeltung. Nach der Revolution von 1905 (»Das Lied vom Sturmvogel«, 1901) verhaftet, lebte G. 1906-13 auf Capri. Als bewusster Marxist (Freundschaft mit Lenin) schrieb G. mit »Die Mutter« (1907) den ersten Roman des russ. revolutionären Proletariats, geriet nach der Oktoberrevolution aber wegen des Terrors und der Verfolgung von Kulturschaffenden in Konflikt mit Lenin (»Unzeitgemäße Gedanken über Kultur und Revolution«, 1917/18) und ging wieder nach Italien. Nach seiner erneuten Rückkehr (1931; Reisen in die UdSSR 1928, 1929) verkündete G. 1934 als Vors. des sowjet. Schriftstellerverbandes die Doktrin vom sozialist. Realismus, als dessen erster Klassiker er gilt. Viele Romane und Dramen behandeln den Verfall der russ. bürgerl. Gesellschaft in den Jahrzehnten vor der Revolution (»Foma Gordejew«, R., 1899; »Die Kleinbürger«, Dr., 1901; »Sommergäste«, Dr., 1904; »Das Werk der Artamonows«, R., 1925). Bed. ist auch seine autobiograf. Trilogie (»Meine Kindheit«, 1913-14; »Unter fremden Menschen«, 1915/1916; »Meine Universitäten«, 1923).
Literatur:
Ludwig, N.: M. G. Leben u. Werk. Neuausg. Berlin 1984.
Gourfinkel, N.: M. G. A. d. Frz. Reinbek 37.-39. Tsd. 1991.
Knigge, A.: Maksim Gor'kij. Das literar. Werk. München 1994.
Kjetsaa, G.: M. G. Eine Biographie. A. d. Norweg. Hildesheim 1996.
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