Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Goncourt
Goncourt[gɔ̃'ku:r], Edmond Huot de, * Nancy 26. 5. 1822, ✝ Champrosay (heute zu Draveil, Dép. Essonne) 16. 7. 1896, und sein Bruder Jules Huot de, * Paris 17. 12. 1830, ✝ ebd. 20. 6. 1870, frz. Schriftsteller; verfassten kultur- und kunsthistor. Studien (»Die Frau im 18. Jh.«, 1862; »Die Kunst des 18. Jh.«, 12 Tle., 1859-75) und schrieben gemeinsam Romane, in denen sie die Wirklichkeit wissenschaftlich exakt darzustellen suchten. Damit wurden sie zu Vorläufern des Naturalismus, den sie im Vorwort zu »Germinie Lacerteux. Der Roman eines Dienstmädchens« (1864) theoretisch begründeten. Im wohlhabenden Bürgertum spielt der Roman »Renée Mauperin« (1864). Nach dem Tod von Jules setzte Edmond die schriftsteller. Arbeit allein fort: »Die Dirne Elisa« (1877); »Juliette Faustin« (1881). Die Arbeit der Brüder G. ist dokumentiert im »Journal des G.« (unvollständig in 9 Bänden hg. 1887-96, vollständig in 22 Bänden 1956-58, dt. Auszüge u. a. 1905, 1947, 1969). - Die von Edmond de G. testamentarisch gestiftete Académie G. zählt zehn Mitgl., die nicht der Académie française angehören dürfen; sie verleiht jährlich einem in »Inhalt und Form originellen« frz. Prosawerk den Prix G., den angesehensten frz. Literaturpreis.
Literatur:
Grant, R. B.: The G. brothers. New York 1972.
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