Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gold
I Gold[ahd., eigtl. »das Blanke«] ( lat. Aurum, chem. Symbol Au), metall. Element aus der 1. Nebengruppe des Periodensystems. Ordnungszahl 79, relative Atommasse 196,9665, Dichte 19,32 g/cm3, Schmelzpunkt 1064 ºC, Siedepunkt 3080 ºC - Reines G. ist rötlich gelb, sehr weich, außerordentlich dehn- und walzbar (Blattgold); es wird meist in Form von G.-Legierungen verarbeitet. Bei Berührung mit Quecksilber bildet es sofort G.-Amalgam. Als typ. Edelmetall ist es sehr reaktionsträge und wird von Luft und Säuren nicht angegriffen. Königswasser sowie Cyanidlösungen lösen das Metall. In seinen Verbindungen ist G. v. a. ein- und dreiwertig. In fein verteiltem Zustand auf weiße Oxide geglüht, gibt es eine rote Farbe (G.-Purpur). Durch Verunreinigung mit Silber wird die Farbe heller, durch Kupfer dunkler. Kolloides G. in feiner Verteilung erscheint in versch. Tönungen zw. Schwarz, Blau, Rot und Gelb. Die elektr. Leitfähigkeit des G. beträgt etwa 67 %, die Wärmeleitfähigkeit 70 % von der des Silbers.Der mittlere G.-Gehalt der Erdkruste liegt nur bei rd. 0,004 g/t. Wichtigstes Erzmineral ist das gediegene G.; es kommt vor als Frei-G. (sichtbare Aggregate) oder fein verteilt in Mineralen wie Pyrit oder Arsenkies. Oft liegt ein Silbergehalt vor, der im Elektrum bis 30 % ansteigt. G.- und G.-Silber-Telluride (Calaverit, Krennerit, Sylvanit, Petzit) sowie Nagyagit spielen eine wichtige Rolle. Auf primärer Lagerstätte findet sich G. als Berg-G., auf sekundärer Lagerstätte als Seifen-G.; im Meerwasser ist G. mit 0,01 mg/m3 enthalten. In Dtl. wurde früher das G. des Rheinsandes (Rhein-G.) gewonnen.Das einfachste und älteste Verfahren der G.-Gewinnung ist das Waschen des Frei-G. aus Seifen, Flusssanden u. a. Außerdem kann der fein gemahlene Erzschlamm mit Quecksilber verarbeitet und das G. durch Amalgamation gebunden werden. Restl. G. wird dabei an amalgamierten Kupferplatten abgeschieden. Nach Abdestillieren des Quecksilbers bleibt relativ reines G. zurück. Auch durch die 1889 eingeführte Cyanidlaugung kann das G. aus Erzen gewonnen werden. Die komplexen Cyanide werden an Zink, Aluminium, Aktivkohle oder Ionenaustauschern zersetzt und erhebl. G.-Mengen aus dem Anodenschlamm gewonnen. Durch elektrolytische Reinigung erhält man 99,98%iges Elektrolytgold.G. wird v. a. für Schmuckgegenstände und zu Münzzwecken (Goldwährungen) verwendet, meist legiert mit Kupfer oder Silber; der G.-Gehalt wird in Tausendsteln (z. B. 333, 585, 750) oder in Karat angegeben (8 Kt, 14 Kt, 18 Kt); reines G. hat 24 Kt. Außerdem wird G. in der Galvanotechnik, in Legierungen zur Verbesserung der mechan. Festigkeit, in der Elektronik zur Kontaktierung von Halbleiterbauelementen, für Zahnersatz, für keram. Zwecke und zur Herstellung von G.-Rubinglas verwendet.Geschichte: G. gehört mit Kupfer zu den ältesten von Menschen benutzten Metallen. Die Ägypter gewannen das G. aus dem Blauen Nil, betrieben aber um 2000 v. Chr. auch schon G.-Bergbau. Auch in Siebenbürgen kann man diesen bis etwa 2000 v. Chr. zurückverfolgen, in Böhmen bis etwa 1950 v. Chr. Königsgräber von Theben weisen Darstellungen des Wasch- und Schmelzprozesses der G.-Gewinnung auf. Die Griechen erhielten das G. von den Phönikern. Die Römer betrieben G.-Bergbau in Spanien. Auch die Germanen und Slawen waren mit dem G. als Schmuck und Zahlungsmittel vertraut. Im MA. kam das meiste G. in Europa aus den Sudeten-, Karpaten- und Alpenländern. Die G.-Suche war eine der Triebfedern der Entdeckungsreisen seit 1490 (El Dorado). In Mexiko und Peru erbeuteten die Spanier große G.-Mengen. Seit dem 17. Jh. wurde G. in Brasilien, seit dem 18. Jh. in Sibirien gewonnen. Neue Funde in Kalifornien, Alaska, Australien, Südafrika führten im 19. Jh. zu hekt. Ausbeutung (G.-Fieber).Wirtschaft: Nachdem G. traditionell Zahlungsmittel bzw. Bezugsgröße der Währungskurse war, wurde das G.-Währungssystem Mitte des 20. Jh. abgelöst. Seither konzentriert sich die wirtsch. Bedeutung des G. auf das Warengeschäft.
▣ Literatur:
Vilar, P.: G. u. Geld in der Geschichte. A. d. Frz. München 1984.
⃟ Trueb, L. F.: G. Bergbau, Verhüttung, Raffination u. Verwendung. Zürich 1992.
II Gọld,
Käthe, österr. Schauspielerin, * Wien 11. 2. 1907, ✝ Wien 11. 10. 1997; kam über Bern, Breslau, München 1932 nach Berlin, wo sie v. a. in klass. Bühnenrollen Erfog hatte; ab 1947 am Wiener Burgtheater.
▣ Literatur:
Vilar, P.: G. u. Geld in der Geschichte. A. d. Frz. München 1984.
⃟ Trueb, L. F.: G. Bergbau, Verhüttung, Raffination u. Verwendung. Zürich 1992.
II Gọld,
Käthe, österr. Schauspielerin, * Wien 11. 2. 1907, ✝ Wien 11. 10. 1997; kam über Bern, Breslau, München 1932 nach Berlin, wo sie v. a. in klass. Bühnenrollen Erfog hatte; ab 1947 am Wiener Burgtheater.