Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Giebel
Giebel,senkrechter, meist dreieckiger Dachabschluss zw. den geneigten Flächen des Satteldachs. - Der G. des grch. Tempels ist ein von Gesimsen umrahmtes, mit plast. Bildwerken geschmücktes flaches Dreieck (G.-Feld, Tympanon), zuweilen mit einem Akroterion verziert. Die Baukunst des MA. bildete den G. als gedeckten oder freien G. aus. Die Gotik besetzte die Schrägen mit Krabben, bekrönte die Spitze mit einer Kreuzblume und schmückte das spitzwinklige G.-Feld mit Statuen und Maßwerk. Im Profanbau war neben dem einfachen Steil-G. der gestufte, das Dach überragende Treppen-G. (Staffel-G.) beliebt, der mit Zinnen, mit Maßwerk und Friesen, mit Blendbogen u. a. geschmückt sein konnte (bes. im norddt. Backsteinbau). Renaissance und Barock belebten die G.-Linie durch Volutenübergänge und gliederten die Fläche mit Pilastern und Säulen. Der Klassizismus wandte sich wieder dem flach geneigten antiken G. zu (Frontispiz). Seit der italien. Renaissance wurde der G. auch als dekoratives Motiv, z. B. als Fensterbedachung, verwendet. An der Barockfassade wechseln Dreiecks-G. und Segment-G. häufig in rhythm. Folge. Wird das rahmende Gesims im Mittelteil des G. unterbrochen, entsteht der gesprengte G., wird das Gesims vor- oder zurückgestuft, der gekröpfte Giebel.
Giebel,senkrechter, meist dreieckiger Dachabschluss zw. den geneigten Flächen des Satteldachs. - Der G. des grch. Tempels ist ein von Gesimsen umrahmtes, mit plast. Bildwerken geschmücktes flaches Dreieck (G.-Feld, Tympanon), zuweilen mit einem Akroterion verziert. Die Baukunst des MA. bildete den G. als gedeckten oder freien G. aus. Die Gotik besetzte die Schrägen mit Krabben, bekrönte die Spitze mit einer Kreuzblume und schmückte das spitzwinklige G.-Feld mit Statuen und Maßwerk. Im Profanbau war neben dem einfachen Steil-G. der gestufte, das Dach überragende Treppen-G. (Staffel-G.) beliebt, der mit Zinnen, mit Maßwerk und Friesen, mit Blendbogen u. a. geschmückt sein konnte (bes. im norddt. Backsteinbau). Renaissance und Barock belebten die G.-Linie durch Volutenübergänge und gliederten die Fläche mit Pilastern und Säulen. Der Klassizismus wandte sich wieder dem flach geneigten antiken G. zu (Frontispiz). Seit der italien. Renaissance wurde der G. auch als dekoratives Motiv, z. B. als Fensterbedachung, verwendet. An der Barockfassade wechseln Dreiecks-G. und Segment-G. häufig in rhythm. Folge. Wird das rahmende Gesims im Mittelteil des G. unterbrochen, entsteht der gesprengte G., wird das Gesims vor- oder zurückgestuft, der gekröpfte Giebel.