Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gibraltar
I Gibrạltar [auch -'ta:r, span. xiβral'tar, engl. dʒɪ'brɔ:ltə], Halbinsel an der S-Spitze der Iber. Halbinsel, am O-Eingang der Straße von G.; brit. Kronkolonie, 6,5 km2, 27 100 Ew.; besteht aus einem Jurakalkfelsen (425 m ü. M.), der durch eine flache, sandige, 800 m breite Landenge (Nehrung) mit dem Festland verbunden ist. Auf der Westseite liegt die Stadt G. mit Kriegs- und Handelshafen, Erdöl- und Verbrauchsgüterind. (Tabakwaren, Kaffee); Fremdenverkehr. Über 50 % der Erwerbstätigen stehen in zivilen und militär. Diensten der brit. und NATO-Marine- und Luftstreitkräfte. Die Umgangssprache (Giannito) ist eine span. Mundart mit brit. Lehnwörtern, Amtssprache Englisch. An den Felshängen von G. lebt als einzige wilde Affenart Europas der Magot (G.-Affe).
Geschichte: Der Felsen von G. und das gegenüberliegende Massiv Djebel Musa an der afrikan. Küste wurden im Altertum die »Säulen des Herakles« gen. Der heutige Name geht auf den arab. Feldherrn Tarik zurück, der hier 711 ein Kastell anlegte. 1462 wurde G. von den Spaniern erobert, 1704 von den Engländern eingenommen (im Utrechter Frieden 1713 wurde der Besitz bestätigt). Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der Konflikt zw. Spanien (das G. beansprucht) und Großbritannien wieder auf. 1967 sprachen sich etwa 95 % der stimmberechtigten Bev. für den Verbleib bei Großbritannien aus; 1970 verfügte Spanien eine Blockade, die nach Verhandlungen erst 1985 vollständig aufgehoben wurde. Anfang 1999 kam es zu neuen Auseinandersetzungen um die Fischereirechte in den Küstengewässern.
II Gibrạltar, Straße von
(Meerenge von G., span. Estrecho de G.), Meerenge zw. der Iber. Halbinsel (Spanien) und Nordafrika (Marokko), an der engsten Stelle (zw. Kap Cires und östlich von Punta Marroqui) 14,2 km breit, etwa 60 km lang; der Sattel der untermeer. Schwelle erreicht 286 m u. M. Die Meerenge ist von großer verkehrsgeograph. (und damit strateg.) Bedeutung, da durch sie der gesamte Verkehr zw. Mittelmeer und Atlant. Ozean verläuft und damit auch ein Großteil der Schiffsrouten zw. dem westl. und nördl. Europa und Asien. Eine starke Oberflächenströmung transportiert relativ salzarmes Wasser vom Atlantik ins Mittelmeer, während salzreicheres Mittelmeerwasser in einem schwächeren Unterstrom abfließt.
I Gibrạltar [auch -'ta:r, span. xiβral'tar, engl. dʒɪ'brɔ:ltə], Halbinsel an der S-Spitze der Iber. Halbinsel, am O-Eingang der Straße von G.; brit. Kronkolonie, 6,5 km2, 27 100 Ew.; besteht aus einem Jurakalkfelsen (425 m ü. M.), der durch eine flache, sandige, 800 m breite Landenge (Nehrung) mit dem Festland verbunden ist. Auf der Westseite liegt die Stadt G. mit Kriegs- und Handelshafen, Erdöl- und Verbrauchsgüterind. (Tabakwaren, Kaffee); Fremdenverkehr. Über 50 % der Erwerbstätigen stehen in zivilen und militär. Diensten der brit. und NATO-Marine- und Luftstreitkräfte. Die Umgangssprache (Giannito) ist eine span. Mundart mit brit. Lehnwörtern, Amtssprache Englisch. An den Felshängen von G. lebt als einzige wilde Affenart Europas der Magot (G.-Affe).
Geschichte: Der Felsen von G. und das gegenüberliegende Massiv Djebel Musa an der afrikan. Küste wurden im Altertum die »Säulen des Herakles« gen. Der heutige Name geht auf den arab. Feldherrn Tarik zurück, der hier 711 ein Kastell anlegte. 1462 wurde G. von den Spaniern erobert, 1704 von den Engländern eingenommen (im Utrechter Frieden 1713 wurde der Besitz bestätigt). Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der Konflikt zw. Spanien (das G. beansprucht) und Großbritannien wieder auf. 1967 sprachen sich etwa 95 % der stimmberechtigten Bev. für den Verbleib bei Großbritannien aus; 1970 verfügte Spanien eine Blockade, die nach Verhandlungen erst 1985 vollständig aufgehoben wurde. Anfang 1999 kam es zu neuen Auseinandersetzungen um die Fischereirechte in den Küstengewässern.
II Gibrạltar, Straße von
(Meerenge von G., span. Estrecho de G.), Meerenge zw. der Iber. Halbinsel (Spanien) und Nordafrika (Marokko), an der engsten Stelle (zw. Kap Cires und östlich von Punta Marroqui) 14,2 km breit, etwa 60 km lang; der Sattel der untermeer. Schwelle erreicht 286 m u. M. Die Meerenge ist von großer verkehrsgeograph. (und damit strateg.) Bedeutung, da durch sie der gesamte Verkehr zw. Mittelmeer und Atlant. Ozean verläuft und damit auch ein Großteil der Schiffsrouten zw. dem westl. und nördl. Europa und Asien. Eine starke Oberflächenströmung transportiert relativ salzarmes Wasser vom Atlantik ins Mittelmeer, während salzreicheres Mittelmeerwasser in einem schwächeren Unterstrom abfließt.