Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gewürze
Gewürze, Stoffe, mit denen Lebensmittel schmackhafter gemacht werden, v. a. gedörrte Gewürzpflanzen. Geschmack und Geruch der G. gehen meist auf äther. Öle zurück. Man verwendet Früchte und Samen (Paprika, Pfeffer, Piment, Vanille, Muskat, Zitrone, Senf u. a.), Blüten und Knospen (Nelken, Kapern), Rinde (Zimt), Wurzeln und Rhizome (Ingwer, Gelbwurzel, Sellerie u. a.), Zwiebeln (Zwiebel, Knoblauch u. a.), Blätter und Kraut (Borretsch, Dill, Bohnenkraut, Petersilie, Majoran, Lorbeerblätter u. a.). - Die G. regen über Geruchs- und Geschmacksorgane den Appetit an, fördern Speichel- und Magensaftsekretion und wirken z. T. bakterienfeindlich.
Geschichte: Pfeffer, Zimt, Ingwer u. a. G. erhielten die Römer aus Indien, bes. durch Vermittlung der Araber. Im späten MA. lag der G.-Handel (bes. Pfeffer) fast ausschl. bei Arabern und Venezianern. Mit der Entdeckung des direkten Seewegs nach Indien übernahmen die Portugiesen das Monopol, die Hanse vermittelte die importierten G. nach Mittel- und N-Europa. Nach der Eroberung der Molukken (1607) behaupteten die Niederländer das G.-Monopol, später die Briten.
Literatur:
Küster, H.: Wo der Pfeffer wächst. Ein Lexikon der Kulturgeschichte der G. München 1987.
Siewek, F.: Exot. G. Herkunft, Verwendung, Inhaltsstoffe. Basel 1990.
Norman, J.: Das große Buch der G. A. d. Engl. Aarau 1991.
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