Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gewölbe
Gewölbe,gekrümmte Raumdecke aus Steinen, Beton oder Stahlbeton, die ihre Eigen- und Nutzlast als G.-Schub über Widerlager auf Wände, Stützen oder Fundamente überträgt, und zwar beim geschlossenen G. auf alle Umfassungswände, beim halb offenen G. auf zwei einander gegenüberliegende Wände und beim offenen G. auf Pfeiler oder Stützen. Das Tonnen-G., ein halb offenes G., ist ein liegender Teilzylinder, dessen zwei offene Seiten als Kappen und die zwei geschlossenen Seiten als Wangen bezeichnet werden. Die rechtwinklige Durchdringung von zwei Tonnen-G. gleicher Größe führt zum Kreuzgrat-G. Das Kloster-G., ein geschlossenes G., besteht aus vier Wangen, das davon abgeleitete Kuppel-G. ist bei rechteckigem Grundriss als Hänge- oder Zwickelkuppel, bei kreisförmigem Grundriss mit halbkugelförmiger Überdeckung ausgebildet. Andere G.-Formen entstehen als Durchdringung mehrerer Tonnengewölbe. Beim Kreuzrippen-G. leiten die vier Kappen den Schub nach den vier Jochecken ab, die Grate sind als Rippen ausgebildet, im Scheitelpunkt liegt der Schlussstein.
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Ansicht: Gewölbe