Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gewitter
Gewitter,bei hoch reichender feuchtlabiler Schichtung der Atmosphäre und relativ hohem Wasserdampfgehalt der Luft auftretende Wettererscheinung mit einer oder mehreren plötzl. luftelektr. Entladungen, die sich durch ein kurzes Aufleuchten (Blitz) und ein krachendes oder rollendes Geräusch (Donner ) äußern und mit starken, meist schauerartigen Niederschlägen und heftigen Windböen einhergehen. G. entstehen bevorzugt an Luftmassengrenzen (Kaltfront) als Front-G. oder seltener durch lokale Überhitzung am Boden (im Sommer) als Wärmegewitter. In der G.-Wolke (Cumulonimbus), meist über 10 km hoch und im oberen Teil als ambossförmige Eiswolke ausgebildet, herrscht eine starke Konvektion mit Bildung von festem Niederschlag (bisweilen Hagel). Blitzentladungen erfolgen zw. Wolken (Wolkenblitz) oder zw. Wolke und Erde (Erdblitz). Die Druckwelle im Blitzkanal erzeugt den Donner.
Jedes G. besteht aus mehreren etwa gleich großen Zellen, wobei jede G.-Zelle eine eigene, typ. Entwicklung durchläuft: Jugend- oder Cumulusstadium, Reife- oder Cumulonimbusstadium und Auflösungs- oder Altersstadium. Jeweils mehrere Zellen sind in einem G. gleichzeitig wirksam; alte, absterbende Zellen werden durch neue ersetzt. Wenn keine Zellen mehr gebildet werden, endet das G. Eine G.-Wolke im Reifestadium ist in den oberen Teilen positiv, in den unteren negativ geladen. wobei in der Nähe der Wolkenuntergrenze zumeist noch ein kleines Gebiet mit positiver Ladung eingelagert ist, das mit der Hauptniederschlagszone zusammenfällt. In der Regel beginnt die Elektrisierung in den Quellwolken mit der Bildung und Bewegung von Niederschlag. Da sich der Prozess bei Temperaturen unter 0 0C vollzieht, müssen auch feste Niederschlagsteilchen beteiligt sein.
Im Allg. nimmt die Zahl der G. von den Tropen nach höheren Breiten ab. In der Äquatorialzone ist im Mittel mit 100-160 G.-Tagen pro Jahr zu rechnen, in mittleren Breiten mit 15-50. Die G.-Häufigkeit nimmt zum Landesinnern zu und erreicht meist mit Annäherung an die Gebirge ihr Maximum.
▣ Literatur:
Baatz, H.: Mechanismus der G. u. Blitze. Berlin u. a. 21985.
Gewitter,bei hoch reichender feuchtlabiler Schichtung der Atmosphäre und relativ hohem Wasserdampfgehalt der Luft auftretende Wettererscheinung mit einer oder mehreren plötzl. luftelektr. Entladungen, die sich durch ein kurzes Aufleuchten (Blitz) und ein krachendes oder rollendes Geräusch (Donner ) äußern und mit starken, meist schauerartigen Niederschlägen und heftigen Windböen einhergehen. G. entstehen bevorzugt an Luftmassengrenzen (Kaltfront) als Front-G. oder seltener durch lokale Überhitzung am Boden (im Sommer) als Wärmegewitter. In der G.-Wolke (Cumulonimbus), meist über 10 km hoch und im oberen Teil als ambossförmige Eiswolke ausgebildet, herrscht eine starke Konvektion mit Bildung von festem Niederschlag (bisweilen Hagel). Blitzentladungen erfolgen zw. Wolken (Wolkenblitz) oder zw. Wolke und Erde (Erdblitz). Die Druckwelle im Blitzkanal erzeugt den Donner.
Jedes G. besteht aus mehreren etwa gleich großen Zellen, wobei jede G.-Zelle eine eigene, typ. Entwicklung durchläuft: Jugend- oder Cumulusstadium, Reife- oder Cumulonimbusstadium und Auflösungs- oder Altersstadium. Jeweils mehrere Zellen sind in einem G. gleichzeitig wirksam; alte, absterbende Zellen werden durch neue ersetzt. Wenn keine Zellen mehr gebildet werden, endet das G. Eine G.-Wolke im Reifestadium ist in den oberen Teilen positiv, in den unteren negativ geladen. wobei in der Nähe der Wolkenuntergrenze zumeist noch ein kleines Gebiet mit positiver Ladung eingelagert ist, das mit der Hauptniederschlagszone zusammenfällt. In der Regel beginnt die Elektrisierung in den Quellwolken mit der Bildung und Bewegung von Niederschlag. Da sich der Prozess bei Temperaturen unter 0 0C vollzieht, müssen auch feste Niederschlagsteilchen beteiligt sein.
Im Allg. nimmt die Zahl der G. von den Tropen nach höheren Breiten ab. In der Äquatorialzone ist im Mittel mit 100-160 G.-Tagen pro Jahr zu rechnen, in mittleren Breiten mit 15-50. Die G.-Häufigkeit nimmt zum Landesinnern zu und erreicht meist mit Annäherung an die Gebirge ihr Maximum.
▣ Literatur:
Baatz, H.: Mechanismus der G. u. Blitze. Berlin u. a. 21985.