Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gewinde
Gewinde,Technik: schraubenlinienförmige regelmäßige Profilierung auf einem zylindr. oder schwach kon. Schaft (Außen-G.) oder auf der Innenfläche eines zylindr. Hohlkörpers (Innen-G.). Dieses mechan. Formelement ermöglicht eine jederzeit lösbare Verbindung zw. zwei mit korrespondierenden G. versehenen Teilen, z. B. Schraubenmutter und Schraubenbolzen, sowie die Umwandlung einer Dreh- in eine Längsbewegung. Einen vollen Umlauf der Schraubenlinie bezeichnet man als Gang, der Weg, um den sich die Schraubenmutter bei einer vollen Umdrehung auf dem Schraubenbolzen verschoben hat, ist die Ganghöhe oder Steigung. Steigt die Schraubenlinie nach rechts an, so handelt es sich um das normalerweise verwendete Rechts-G., bei Anstieg nach links um ein Linksgewinde.
Je nach Verwendungszweck werden G. mit unterschiedl. G.-Profil (Schnittbild eines G.-Ganges) eingesetzt. Spitz-G.(Dreieckprofil) werden für Befestigungszwecke verwendet, Trapez-G. zur Kraft- und Bewegungsübertragung in beiden Richtungen, Sägen-G. zur Kraftübertragung in einer Richtung, Rund-G. zur Kraft- und Bewegungsübertragung, wenn Kerbwirkung infolge scharfer Ecken zu vermeiden ist. Bei den für Schrauben genormten G. unterscheidet man Normal-, Grob- und Fein-G. Die Angabe von G.-Außendurchmesser und Steigung erfolgt bei metr. ISO-G. in dezimalen Teilen oder Vielfachen von Millimetern, bei Zoll-G. bzw. Withworth-G. in Zoll bzw. Inch (heute v. a. in angelsächs. Ländern). G. können von Hand (z. B. mit Schneideisen, Schneidkluppe) oder maschiniell (z. B. Drehmaschine, durch Fräsen, Pressen oder Gießen) hergestellt werden.
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