Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gewebe
Gewebe,1) Biologie: Verbände aus miteinander in Zusammenhang stehenden Zellen annähernd gleicher Bauart und gleicher Funktion (einfache G.) oder zusammengesetzt aus zwei oder mehr Zelltypen (komplexe G.). Durch Zusammenschluss mehrerer G. können höhere Funktionseinheiten (Organe, Organsysteme) entstehen. - Pflanzl. G.: Algen und Pilze haben im Allg. Schein-G. (Plektenchyme; aus miteinander verflochtenen Zellfäden bestehende Zellverbände). Moose (auch hoch differenzierte Algen) haben z. T., die Sprosspflanzen (Farne und Samenpflanzen) stets unterschiedlich differenzierte echte Gewebe. Ihr Entstehungsort sind die Meristeme (Bildungsgewebe). Durch Zellteilung, Zellstreckung und Differenzierung zur endgültigen Form gehen aus den Meristemen Dauer-G. hervor. - Tier. G. treten bei den Eumetazoen (G.-Tiere) auf. Sie gehen aus den versch. Keimblättern bzw. einem Blastem hervor. Nach Entwicklung, Bau und Leistung werden hauptsächlich unterschieden: Deck-G. (Epithel), Stütz- und Füll-G. (Bindegewebe), Muskel-G. (Muskeln), Nerven-G. (Nerven).
2) Textiltechnik: flächenförmiges Textilerzeugnis aus mindestens zwei rechtwinklig gesetzmäßig gekreuzten Fadensystemen. Die Kette verläuft in der Längsrichtung, der Schuss senkrecht dazu. Die Art der Fadenkreuzung heißt Bindung.
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