Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Geschlechtshormone
Geschlechtshormone(Sexualhormone), alle Hormone, die die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsdrüsen und Geschlechtsorgane bestimmen und steuern und für die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale beim Menschen und den Wirbeltieren verantwortlich sind. I. e. S. versteht man unter den G. nur die Keimdrüsenhormone; diese gehören chemisch zu den Steroiden und werden in männl. (Androgene) und weibl. (Östrogene und Gestagene) unterteilt. I. w. S. werden auch die aus Glykoproteinen bestehenden gonadotropen Hormone (Gonadotropine) zu den G. gezählt. - Androgene sind Hormone, die v. a. im Hoden, weiterhin in der Nebennierenrinde und in geringen Mengen im Eierstock gebildet werden; Hauptvertreter sind Testosteron und Androstendion, weitere Vertreter das Androsteron, ein typ. Metabolit der Androgene mit noch erhebl. androgener Wirksamkeit, und das nur schwach wirksame Adrenosteron. Die Androgene werden in der frühen Embryonalperiode gebildet; ihr Vorhandensein bewirkt die Entwicklung der männl. Geschlechtsorgane und sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes, typisch männl. Körperbau, Reifung der Samenzellen, Geschlechtstrieb u. a. Neben der sexualspezif. Wirkung haben sie einen Eiweiß aufbauenden (anabolen) Effekt, beeinflussen das Knochenwachstum u. a. - Östrogene werden v. a. in den Graaf-Follikeln und im Gelbkörper, in der Plazenta und in geringerem Umfang auch in der Nebennierenrinde und im Hoden gebildet; Hauptvertreter sind Östron, Östradiol und Östriol. Sie beeinflussen das Wachstum der weibl. Geschlechtsorgane und sind für die Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale der Frau, weibl. Körperbau (Fetteinlagerung) verantwortlich. Zusammen mit den Gestagenen bewirken sie die zykl. Veränderungen an den weibl. Geschlechtsorganen, den Aufbau und die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Menstruation) und die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Einnistung des befruchteten Eies. Daneben wirken sie auf den Stoffwechsel, den Knochenbau, die Blutgerinnung u. a. - Die Gestagene werden v. a. im jeweiligen Gelbkörper des Eierstocks (Gelbkörperhormone, Corpus-luteum-Hormone) und in der Plazenta, in geringerem Umfang auch in der Nebenniere gebildet; Hauptvertreter ist das Progesteron. Sie beeinflussen die weibl. Geschlechtsorgane durch Zusammenwirken mit den Östrogenen und haben spezielle Funktionen bei der Einnistung des befruchteten Eies sowie bei der Erhaltung der Schwangerschaft.Die Sekretion der G. unterliegt dem übergeordneten Einfluss der Hypophyse. Deren Tätigkeit wird durch einen Teil des Zwischenhirns, den Hypothalamus, gesteuert, der Neurohormone produziert, die als Freisetzungsfaktoren (Releasinghormone) auf die Hypophyse wirken, sodass diese die Gonadotropine ausschüttet. Die Gonadotropine wirken ihrerseits auf die Geschlechtsdrüsen und veranlassen sie zur Ausschüttung der Keimdrüsenhormone.
Geschlechtshormone(Sexualhormone), alle Hormone, die die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsdrüsen und Geschlechtsorgane bestimmen und steuern und für die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale beim Menschen und den Wirbeltieren verantwortlich sind. I. e. S. versteht man unter den G. nur die Keimdrüsenhormone; diese gehören chemisch zu den Steroiden und werden in männl. (Androgene) und weibl. (Östrogene und Gestagene) unterteilt. I. w. S. werden auch die aus Glykoproteinen bestehenden gonadotropen Hormone (Gonadotropine) zu den G. gezählt. - Androgene sind Hormone, die v. a. im Hoden, weiterhin in der Nebennierenrinde und in geringen Mengen im Eierstock gebildet werden; Hauptvertreter sind Testosteron und Androstendion, weitere Vertreter das Androsteron, ein typ. Metabolit der Androgene mit noch erhebl. androgener Wirksamkeit, und das nur schwach wirksame Adrenosteron. Die Androgene werden in der frühen Embryonalperiode gebildet; ihr Vorhandensein bewirkt die Entwicklung der männl. Geschlechtsorgane und sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes, typisch männl. Körperbau, Reifung der Samenzellen, Geschlechtstrieb u. a. Neben der sexualspezif. Wirkung haben sie einen Eiweiß aufbauenden (anabolen) Effekt, beeinflussen das Knochenwachstum u. a. - Östrogene werden v. a. in den Graaf-Follikeln und im Gelbkörper, in der Plazenta und in geringerem Umfang auch in der Nebennierenrinde und im Hoden gebildet; Hauptvertreter sind Östron, Östradiol und Östriol. Sie beeinflussen das Wachstum der weibl. Geschlechtsorgane und sind für die Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale der Frau, weibl. Körperbau (Fetteinlagerung) verantwortlich. Zusammen mit den Gestagenen bewirken sie die zykl. Veränderungen an den weibl. Geschlechtsorganen, den Aufbau und die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Menstruation) und die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Einnistung des befruchteten Eies. Daneben wirken sie auf den Stoffwechsel, den Knochenbau, die Blutgerinnung u. a. - Die Gestagene werden v. a. im jeweiligen Gelbkörper des Eierstocks (Gelbkörperhormone, Corpus-luteum-Hormone) und in der Plazenta, in geringerem Umfang auch in der Nebenniere gebildet; Hauptvertreter ist das Progesteron. Sie beeinflussen die weibl. Geschlechtsorgane durch Zusammenwirken mit den Östrogenen und haben spezielle Funktionen bei der Einnistung des befruchteten Eies sowie bei der Erhaltung der Schwangerschaft.Die Sekretion der G. unterliegt dem übergeordneten Einfluss der Hypophyse. Deren Tätigkeit wird durch einen Teil des Zwischenhirns, den Hypothalamus, gesteuert, der Neurohormone produziert, die als Freisetzungsfaktoren (Releasinghormone) auf die Hypophyse wirken, sodass diese die Gonadotropine ausschüttet. Die Gonadotropine wirken ihrerseits auf die Geschlechtsdrüsen und veranlassen sie zur Ausschüttung der Keimdrüsenhormone.