Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Geschlechtsbestimmung
Geschlechtsbestimmung,1) Entwicklungsphysiologie: (Geschlechtsdeterminierung) die Festlegung des jeweiligen Geschlechts eines Organismus (oder bestimmter Bezirke) durch Faktoren, die die urspr. allen Zellen zugrunde liegende bisexuelle Potenz in entsprechender Weise, d. h. zum männl. oder weibl. Geschlecht hin, beeinflussen. Man unterscheidet zw. phänotyp. G., bei der innere oder äußere Umweltfaktoren das Geschlecht bestimmen (z. B. ändert es sich bei Napfschnecken mit dem Alter, junge Tiere sind männlich, alte Tiere sind weiblich), und genotyp. G., bei der v. a. in den Geschlechtschromosomen liegende geschlechtsdeterminierende Gene das Geschlecht bestimmen.
2) Medizin: (Geschlechtsdiagnose) die Feststellung des Geschlechts. Beim Menschen kann das Geschlecht eines Kindes bereits in der Frühschwangerschaft (etwa ab der 16. Schwangerschaftswoche) mittels Chromosomenanalyse aus den Zellen des Fruchtwassers, das durch Amniozentese (Schwangerschaftsuntersuchungen) entnommen wird, sicher bestimmt werden. Besondere Bedeutung hat die Geschlechtsdiagnose bei Patienten mit gestörter Geschlechtsentwicklung und unsicherer Zuordnung zu einem Geschlecht (Intersexualität, Geschlechtskontrolle). Neben der Chromosomenanalyse kann die einfachere Darstellung des X- oder Y-Chromatins eingesetzt werden. Bei weibl. Individuen (Vorhandensein von zwei oder mehr X-Chromosomen) findet sich im Zellkern nicht in Teilung begriffener Zellen (z. B. aus einem Abstrich der Mundschleimhaut) ein (oder mehrere) Chromatinkörperchen (Geschlechtschromatin, Barr-Körperchen) und an den Kernen eines Teils der Leukozyten ein trommelschlegelförmiges Anhängsel (Drumstick).
Geschlechtsbestimmung,1) Entwicklungsphysiologie: (Geschlechtsdeterminierung) die Festlegung des jeweiligen Geschlechts eines Organismus (oder bestimmter Bezirke) durch Faktoren, die die urspr. allen Zellen zugrunde liegende bisexuelle Potenz in entsprechender Weise, d. h. zum männl. oder weibl. Geschlecht hin, beeinflussen. Man unterscheidet zw. phänotyp. G., bei der innere oder äußere Umweltfaktoren das Geschlecht bestimmen (z. B. ändert es sich bei Napfschnecken mit dem Alter, junge Tiere sind männlich, alte Tiere sind weiblich), und genotyp. G., bei der v. a. in den Geschlechtschromosomen liegende geschlechtsdeterminierende Gene das Geschlecht bestimmen.
2) Medizin: (Geschlechtsdiagnose) die Feststellung des Geschlechts. Beim Menschen kann das Geschlecht eines Kindes bereits in der Frühschwangerschaft (etwa ab der 16. Schwangerschaftswoche) mittels Chromosomenanalyse aus den Zellen des Fruchtwassers, das durch Amniozentese (Schwangerschaftsuntersuchungen) entnommen wird, sicher bestimmt werden. Besondere Bedeutung hat die Geschlechtsdiagnose bei Patienten mit gestörter Geschlechtsentwicklung und unsicherer Zuordnung zu einem Geschlecht (Intersexualität, Geschlechtskontrolle). Neben der Chromosomenanalyse kann die einfachere Darstellung des X- oder Y-Chromatins eingesetzt werden. Bei weibl. Individuen (Vorhandensein von zwei oder mehr X-Chromosomen) findet sich im Zellkern nicht in Teilung begriffener Zellen (z. B. aus einem Abstrich der Mundschleimhaut) ein (oder mehrere) Chromatinkörperchen (Geschlechtschromatin, Barr-Körperchen) und an den Kernen eines Teils der Leukozyten ein trommelschlegelförmiges Anhängsel (Drumstick).