Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gesang
Gesang,die Ausübung von Musik mit der menschl. Stimme, sowohl von einem einzelnen Sänger ( Solo-G.) als auch von mehreren Sängern zugleich (Chor-G.); auch Bez. für eine abgeschlossene musikal. Einheit (G.-Stück, Lied). I. d. R. ist G. an Worte oder Texte mit deutlich geprägtem Sinnzusammenhang gebunden; für bestimmte G.-Stile, wie Jodeln, Vokalise und Scat, werden Laute oder Silben verwendet. - G. ist eine der ältesten kulturellen Leistungen des Menschen. Der Kunst-G. der abendländ. Musiktradition geht auf den christl. Kult-G. (gregorian. Choral) und auf den Vortrag volkssprachl. Dichtung (häufiger Lyrik als Epik), u. a. durch Troubadours, Trouvères und Minnesänger (Minnesang), in Spät-MA. und Frührenaissance mit Zentrum an Höfen in der Provence und Italien (Trecento-Madrigal) zurück. In dieser Zeit wurde ein wesentl. Moment des G.-Vortrags die freie Hinzufügung von Ausschmückungen zum Notentext. Seit Anfang des 17. Jh. (G. Caccini) wird im Kunst-G. (Belcanto) der in der Dichtung vorgegebene und musikalisch gestaltete dramat. Affekt ausgedrückt. Im Lied seit Ende des 18. Jh. dient die gesangl. Gestaltung überwiegend lyr. Ausdruck. In der Neuen Musik des 20. Jh. wird G. auch (ohne Wiedergabe sprachl. Texte) als Variante des Instrumentalen eingesetzt.
▣ Literatur:
Göpfert, B.: Handbuch der Gesangskunst. Wilhelmshaven 21991.
⃟ Brünner, R.: Gesangstechnik. Regensburg 21993.
Gesang,die Ausübung von Musik mit der menschl. Stimme, sowohl von einem einzelnen Sänger ( Solo-G.) als auch von mehreren Sängern zugleich (Chor-G.); auch Bez. für eine abgeschlossene musikal. Einheit (G.-Stück, Lied). I. d. R. ist G. an Worte oder Texte mit deutlich geprägtem Sinnzusammenhang gebunden; für bestimmte G.-Stile, wie Jodeln, Vokalise und Scat, werden Laute oder Silben verwendet. - G. ist eine der ältesten kulturellen Leistungen des Menschen. Der Kunst-G. der abendländ. Musiktradition geht auf den christl. Kult-G. (gregorian. Choral) und auf den Vortrag volkssprachl. Dichtung (häufiger Lyrik als Epik), u. a. durch Troubadours, Trouvères und Minnesänger (Minnesang), in Spät-MA. und Frührenaissance mit Zentrum an Höfen in der Provence und Italien (Trecento-Madrigal) zurück. In dieser Zeit wurde ein wesentl. Moment des G.-Vortrags die freie Hinzufügung von Ausschmückungen zum Notentext. Seit Anfang des 17. Jh. (G. Caccini) wird im Kunst-G. (Belcanto) der in der Dichtung vorgegebene und musikalisch gestaltete dramat. Affekt ausgedrückt. Im Lied seit Ende des 18. Jh. dient die gesangl. Gestaltung überwiegend lyr. Ausdruck. In der Neuen Musik des 20. Jh. wird G. auch (ohne Wiedergabe sprachl. Texte) als Variante des Instrumentalen eingesetzt.
▣ Literatur:
Göpfert, B.: Handbuch der Gesangskunst. Wilhelmshaven 21991.
⃟ Brünner, R.: Gesangstechnik. Regensburg 21993.