Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Geruchssinn
Geruchssinn(Geruch), durch niedrige Reizschwellen gekennzeichneter, bei höheren Tieren und beim Menschen in Nasenorganen lokalisierter Fernsinn, der mithilfe besonderer Geruchsorgane als chem. Sinn die Wahrnehmung von Geruchsstoffen ermöglicht. Die Geruchsreize werden bei Wirbeltieren (einschl. Mensch) über paarige Geruchsnerven dem Gehirn zugeleitet. - Zur Unterscheidung versch. Düfte sind mehrere Typen von Rezeptoren notwendig. - Viele Gerüche haben ausgesprochen angenehme, andere unangenehme Affektkomponenten; daher können sie das emotionale Verhalten beeinflussen. Auch haben Düfte häufig einen hohen Gedächtniswert und können als Schlüsselreize wirken. Bei Dauerreizung durch einen bestimmten Geruchsstoff unterliegt der G. einer ausgeprägten Adaption, d. h., die Geruchsempfindung erlischt (ohne jedoch die Empfindlichkeit für andere Stoffe zu beeinflussen). Je nach Konzentration kann derselbe Stoff ganz versch. Geruchsempfindungen hervorrufen.
Literatur:
Plattig, K.-H.: Spürnasen u. Feinschmecker. Die chem. Sinne des Menschen. Berlin u. a. 1995.
Corbin, A.: Pesthauch u. Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs. A. d. Frz. Berlin 1996.
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