Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gerbung
Gerbung,Gesamtheit der sich bei der Lederherstellung vollziehenden physikalisch-chem. Vorgänge. Die G. wandelt die Haut, die im unbehandelten Zustand u. a. leicht in Fäulnis übergeht oder hornartig auftrocknet, in Leder, das diese nachteiligen Veränderungen nicht mehr aufweist, um. Nach verwendeten Gerbmitteln unterscheidet man a) pflanzlich-synthet.G., früher ausschl. mit pflanzl. Gerbmitteln durchgeführt (vegetabile, Loh- oder Rot-G.), die heute z. T. durch synthet. Gerbmittel (Syntane) ersetzt werden; b) mineral. G., wobei die gerbende Wirkung bas. Chrom(III)-salze (Chrom-G.), z. T. auch der Aluminiumsalze (Alaun- oder Weiß-G.) genutzt wird. Etwa 80 % aller Leder werden heute durch Chrom-G. hergestellt, darunter alle Schuhoberleder; c) Sämisch-, Tran- oder Fett-G., die auf der oxidierenden Wirkung ungesättigter, meist tier. Fettstoffe (Trane) beruht. Bei der Neusämisch-G. wird der Behandlung der Hautblößen mit Fettstoffen eine Formalin-G. vorausgeschickt; d) Kombinations-G., die sich der unterschiedl. Wirkung versch. Gerbmittel bedient, die gleichzeitig oder nacheinander auf das Gerbgut einwirken und eine weit reichende Variation der Ledereigenschaften ermöglichen. Die G. ist mit Gerbstoffen geringer Adstringenz (Neigung der Gerbstoffe, sich mit Hautsubstanz zu Leder zu verbinden) zu beginnen, da nur dann die Gewähr besteht, dass der gesamte Feinbau des Fasergeflechts der Haut von gerbenden Stoffen durchdrungen wird. Die gegerbte Haut muss noch gefettet, gefärbt und zugerichtet werden. Die G. erfolgt heute meist in rotierenden Gerbgefäßen.
▣ Literatur:
Faber, K.: Gerbmittel, G., Nachgerbung. Frankfurt am Main 21990.
Gerbung,Gesamtheit der sich bei der Lederherstellung vollziehenden physikalisch-chem. Vorgänge. Die G. wandelt die Haut, die im unbehandelten Zustand u. a. leicht in Fäulnis übergeht oder hornartig auftrocknet, in Leder, das diese nachteiligen Veränderungen nicht mehr aufweist, um. Nach verwendeten Gerbmitteln unterscheidet man a) pflanzlich-synthet.G., früher ausschl. mit pflanzl. Gerbmitteln durchgeführt (vegetabile, Loh- oder Rot-G.), die heute z. T. durch synthet. Gerbmittel (Syntane) ersetzt werden; b) mineral. G., wobei die gerbende Wirkung bas. Chrom(III)-salze (Chrom-G.), z. T. auch der Aluminiumsalze (Alaun- oder Weiß-G.) genutzt wird. Etwa 80 % aller Leder werden heute durch Chrom-G. hergestellt, darunter alle Schuhoberleder; c) Sämisch-, Tran- oder Fett-G., die auf der oxidierenden Wirkung ungesättigter, meist tier. Fettstoffe (Trane) beruht. Bei der Neusämisch-G. wird der Behandlung der Hautblößen mit Fettstoffen eine Formalin-G. vorausgeschickt; d) Kombinations-G., die sich der unterschiedl. Wirkung versch. Gerbmittel bedient, die gleichzeitig oder nacheinander auf das Gerbgut einwirken und eine weit reichende Variation der Ledereigenschaften ermöglichen. Die G. ist mit Gerbstoffen geringer Adstringenz (Neigung der Gerbstoffe, sich mit Hautsubstanz zu Leder zu verbinden) zu beginnen, da nur dann die Gewähr besteht, dass der gesamte Feinbau des Fasergeflechts der Haut von gerbenden Stoffen durchdrungen wird. Die gegerbte Haut muss noch gefettet, gefärbt und zugerichtet werden. Die G. erfolgt heute meist in rotierenden Gerbgefäßen.
▣ Literatur:
Faber, K.: Gerbmittel, G., Nachgerbung. Frankfurt am Main 21990.