Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
George
I George[dʒɔ:dʒ], Stadt in der Prov. West-Kap, Rep. Südafrika, an der »Gartenroute«, 226 m ü. M., 100 500 Ew.; Flugplatz.
II Geọrge,
1) Götz, Schauspieler, * Berlin 23. 7. 1938, Sohn von 2) und der Schauspielerin Berta Drews (* 1905, ✝ 1987); prägte 1981-91 mit unkonventioneller Darstellungsweise die Gestalt des Kommissars Schimanski in der TV-Serie »Tatort«; Spielfilme u. a. »Abwärts« (1984), »Der Bruch« (1988), »Blauäugig« (1989), »Schtonk« (1992), »Der Totmacher« (1995), »Rossini« (1997), » Solo für Klarinette« (1998).
2) Heinrich, eigtl. Heinz Georg Schulz, Schauspieler, * Stettin 9. 10. 1893, ✝ Internierungslager Sachsenhausen 25. 9. 1946; seit 1922 in Berlin, 1936-45 als Intendant des Schillertheaters; vitaler Helden- und Charakterdarsteller (Götz, Richter von Zalamea), auch im Film (»Der Postmeister«, 1940).
3) [dʒɔ:dʒ], Henry, amerikan. Volkswirtschaftler, * Philadelphia (Pa.) 2. 9. 1839, ✝ New York 29. 10. 1897; forderte in seinem Hauptwerk »Fortschritt und Armut« (1879) zur Beseitigung der sozialen Not eine grundlegende Bodenreform. Mithilfe einer Einheitssteuer (»single tax«) wollte er die Vergesellschaftung des Bodens erreichen.
4) Stefan, Dichter, * Büdesheim (heute zu Bingen am Rhein) 12. 7. 1868, ✝ Minusio (bei Locarno) 4. 12. 1933; führte zunächst ein Wanderleben; 1892 erschien das erste Heft der »Blätter für die Kunst« (bis 1919), ein Organ für den sich um ihn sammelnden exklusiven Kreis von Künstlern und Gelehrten, dem u. a. K. Wolfskehl, M. Dauthendey, der junge H. von Hofmannsthal, M. Lechter, E. H. Kantorowicz, L. Klages, F. Gundolf, M. Kommerell angehörten (George-Kreis). Seine gegen Naturalismus und Epigonendichtung gerichtete Kunstauffassung des L'art pour l'art, sein am frz. Symbolismus geschulter Schönheits- und Formsinn fanden ihren Niederschlag zunächst in Gedichtzyklen (»Hymnen«, 1890; »Pilgerfahrten«, 1891; »Algabal«, 1892; »Das Jahr der Seele«, 1897). Mit dem Zyklus »Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod« (1900) wandte sich G. vom Ästhetizismus ab und begann eine myth. Wertewelt aufzubauen, in der der Dichter als Seher im Gefolgschaftskreis seiner Jünger wirkt (»Der siebente Ring«, 1907; »Der Stern des Bundes«, 1914). Der in der Nachfolge F. Nietzsches unternommene Versuch, die Krise der europ. Kultur durch die Stiftung eines »Neuen Bundes« zu überwinden, führte wegen seiner inhaltl. Vagheit zur Umdeutung und Reklamierung seines Werkes durch den Nationalsozialismus; aus Protest dagegen ging G. 1933 in die Schweiz.
Literatur:
Schonauer, F.: S. G. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 41.-43. Tsd. 1992.
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