Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Genua
Genua(italien. Genova),
1) Provinz in Ligurien, Italien, 1 838 km2, (1997) 923 200 Einwohner.
2) Hptst. der Region Ligurien und von 1), 657 800 Ew., einer der bedeutendsten Häfen des Mittelmeeres. G. ist Erzbischofssitz; es hat Univ. (gegr. 1471), Musikhochschule, Kunstakademie, Museen (Nationalgalerie) und versch. mit der Seeschifffahrt verbundene Einrichtungen; Reedereien; Maschinen-, Schiffbau, Stahlwerke, Erdölraffinerien, Nahrungsmittel-, Textil-, Papier-, Kunststoff- und chem. Ind.; Ausgangspunkt von Erdölleitungen in die Poebene, in die Schweiz und nach Ingolstadt; internat. Flughafen.
Stadtbild: Wahrzeichen der Stadt ist der 85 m hohe Leuchtturm (Torre della Lanterna) von 1544. Der mittelalterl. Stadtkern erstreckt sich um die Kathedrale San Lorenzo (1118 geweiht, später mehrfach erneuert), Palazzo Ducale (ehem. Dogenpalast, 1291 begonnen) und die Piazza San Matteo mit den Palästen der Familie Doria und der Kirche San Matteo (gegr. 1125, im 13. Jh. umgebaut). Im 16. und 17. Jh., der künstler. Blütezeit der Stadt, entstanden zahlr. Paläste, z. B. die Palazzi an der seit 1550 von G. Alessi angelegten Prachtstraße, der heutigen Via Garibaldi, sowie an der Via Balbi. Weitere bed. Kirchen: Santa Maria di Carignano (1552), Sant' Annunziata (16. Jh., Barockausstattung), Sant' Ambrogio (16./17. Jh.), San Giovanni di Prè (Ende 12. Jh.), San Donato (12./13. Jh.). Im N der Stadt der Camposanto di Staglieno (mit Mausoleen genues. Familien).
Geschichte: Ligur. Gründung, röm., später byzantin. Flottenstützpunkt, unter Karl d. Gr. Teil einer fränk. Mark, kommunale Selbstverw. etwa seit dem 11. Jh.; Konkurrent der reichen Handelsstadt war Pisa, gegen das sich G. im 13. Jh. durchsetzte (Herrschaft über Korsika und Elba); gegen Venedig unterlag es 1380. Seit den Kreuzzügen besaß G. die Inseln Chios, Lesbos und Samos sowie einige Plätze an der N-Küste des Schwarzen Meeres, die nach 1453 verloren gingen. An die Spitze des Freistaats trat 1339 ein Doge. Seit 1396 stand G. abwechselnd unter der Herrschaft Mailands, Neapels, Frankreichs und Montferrats, bis es 1528 von Andrea Doria befreit wurde, der eine aristokrat. Verf. durchsetzte. 1768 verkaufte es Korsika an Frankreich. 1797 wurde es von den Franzosen in die »Ligur. Republik« umgewandelt und 1805 dem Napoleon. Kaiserreich einverleibt; 1815 kam es an Piemont-Sardinien, mit diesem 1860 zum Königreich Italien. - Während der Konferenz von G. (10. 4.-19. 5. 1922) schlossen die Vertreter des Dt. Reichs und Sowjetrusslands den Rapallovertrag.
Genua(italien. Genova),
1) Provinz in Ligurien, Italien, 1 838 km2, (1997) 923 200 Einwohner.
2) Hptst. der Region Ligurien und von 1), 657 800 Ew., einer der bedeutendsten Häfen des Mittelmeeres. G. ist Erzbischofssitz; es hat Univ. (gegr. 1471), Musikhochschule, Kunstakademie, Museen (Nationalgalerie) und versch. mit der Seeschifffahrt verbundene Einrichtungen; Reedereien; Maschinen-, Schiffbau, Stahlwerke, Erdölraffinerien, Nahrungsmittel-, Textil-, Papier-, Kunststoff- und chem. Ind.; Ausgangspunkt von Erdölleitungen in die Poebene, in die Schweiz und nach Ingolstadt; internat. Flughafen.
Stadtbild: Wahrzeichen der Stadt ist der 85 m hohe Leuchtturm (Torre della Lanterna) von 1544. Der mittelalterl. Stadtkern erstreckt sich um die Kathedrale San Lorenzo (1118 geweiht, später mehrfach erneuert), Palazzo Ducale (ehem. Dogenpalast, 1291 begonnen) und die Piazza San Matteo mit den Palästen der Familie Doria und der Kirche San Matteo (gegr. 1125, im 13. Jh. umgebaut). Im 16. und 17. Jh., der künstler. Blütezeit der Stadt, entstanden zahlr. Paläste, z. B. die Palazzi an der seit 1550 von G. Alessi angelegten Prachtstraße, der heutigen Via Garibaldi, sowie an der Via Balbi. Weitere bed. Kirchen: Santa Maria di Carignano (1552), Sant' Annunziata (16. Jh., Barockausstattung), Sant' Ambrogio (16./17. Jh.), San Giovanni di Prè (Ende 12. Jh.), San Donato (12./13. Jh.). Im N der Stadt der Camposanto di Staglieno (mit Mausoleen genues. Familien).
Geschichte: Ligur. Gründung, röm., später byzantin. Flottenstützpunkt, unter Karl d. Gr. Teil einer fränk. Mark, kommunale Selbstverw. etwa seit dem 11. Jh.; Konkurrent der reichen Handelsstadt war Pisa, gegen das sich G. im 13. Jh. durchsetzte (Herrschaft über Korsika und Elba); gegen Venedig unterlag es 1380. Seit den Kreuzzügen besaß G. die Inseln Chios, Lesbos und Samos sowie einige Plätze an der N-Küste des Schwarzen Meeres, die nach 1453 verloren gingen. An die Spitze des Freistaats trat 1339 ein Doge. Seit 1396 stand G. abwechselnd unter der Herrschaft Mailands, Neapels, Frankreichs und Montferrats, bis es 1528 von Andrea Doria befreit wurde, der eine aristokrat. Verf. durchsetzte. 1768 verkaufte es Korsika an Frankreich. 1797 wurde es von den Franzosen in die »Ligur. Republik« umgewandelt und 1805 dem Napoleon. Kaiserreich einverleibt; 1815 kam es an Piemont-Sardinien, mit diesem 1860 zum Königreich Italien. - Während der Konferenz von G. (10. 4.-19. 5. 1922) schlossen die Vertreter des Dt. Reichs und Sowjetrusslands den Rapallovertrag.