Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gentherapie
Gentherapie,Verfahren zur gezielten Korrektur von Veränderungen der genet. Strukturen bei Menschen mit erblich bedingten Erkrankungen. Die hierfür notwendige Maßnahme besteht in der Einführung eines definierten DNS-Stücks in das menschl. Genom mit dem Ziel, die durch eine erbl. Veränderung des genet. Materials bedingte funktionelle Störung zu beheben. Grundsätzl. Voraussetzung ist die techn. Möglichkeit, das Gen in die Zelle einzuschleusen, seine ausreichende Synthese zu garantieren und schädl. Nebenwirkungen zu verhindern. Bei der sog. Keimbahntherapie handelt es sich um einen Gentransfer in die Keimzellen bzw. die Zygote des Menschen und damit nachfolgend um die Beeinflussung aller Körper- und Geschlechtszellen eines Individuums bzw. seiner Nachkommen. Diese Methode wird heute - unabhängig von techn. Problemen - aus eth. und sachl. Gründen (Existenz von Alternativmethoden) abgelehnt. Aussichtsreich und wünschenswert für die Zukunft ist die somat. G. zur Veränderung der gestörten Funktion in bestimmten Zielorganen oder -geweben im Sinne eines Heileffektes. Zurzeit ist sie noch kein Routineverfahren in der medizin. Praxis. Erste erfolgreiche Therapieversuche liegen bei dem angeborenen Defekt der Immunabwehr durch Mangel des Enzyms Adenosin-Desaminase (ADA) vor. Hierbei erfolgt der Gentransfer in die Lymphozyten oder Knochenmarkstammzellen des Patienten. In der Entwicklung befinden sich zurzeit gentherapeut. Methoden zur Behandlung versch. Krebsformen, von Bluterkrankheit, Sichelzellenanämie u. a. - Über die Wirksamkeit der G. sind bisher keine zuverlässigen Aussagen möglich.
▣ Literatur:
K. Bayertz Somat. G. Medizin., eth. u. jurist. Aspekte des Gentransfers in menschl. Körperzellen, hg. v. u. a. Stuttgart u. a. 1995.
Gentherapie,Verfahren zur gezielten Korrektur von Veränderungen der genet. Strukturen bei Menschen mit erblich bedingten Erkrankungen. Die hierfür notwendige Maßnahme besteht in der Einführung eines definierten DNS-Stücks in das menschl. Genom mit dem Ziel, die durch eine erbl. Veränderung des genet. Materials bedingte funktionelle Störung zu beheben. Grundsätzl. Voraussetzung ist die techn. Möglichkeit, das Gen in die Zelle einzuschleusen, seine ausreichende Synthese zu garantieren und schädl. Nebenwirkungen zu verhindern. Bei der sog. Keimbahntherapie handelt es sich um einen Gentransfer in die Keimzellen bzw. die Zygote des Menschen und damit nachfolgend um die Beeinflussung aller Körper- und Geschlechtszellen eines Individuums bzw. seiner Nachkommen. Diese Methode wird heute - unabhängig von techn. Problemen - aus eth. und sachl. Gründen (Existenz von Alternativmethoden) abgelehnt. Aussichtsreich und wünschenswert für die Zukunft ist die somat. G. zur Veränderung der gestörten Funktion in bestimmten Zielorganen oder -geweben im Sinne eines Heileffektes. Zurzeit ist sie noch kein Routineverfahren in der medizin. Praxis. Erste erfolgreiche Therapieversuche liegen bei dem angeborenen Defekt der Immunabwehr durch Mangel des Enzyms Adenosin-Desaminase (ADA) vor. Hierbei erfolgt der Gentransfer in die Lymphozyten oder Knochenmarkstammzellen des Patienten. In der Entwicklung befinden sich zurzeit gentherapeut. Methoden zur Behandlung versch. Krebsformen, von Bluterkrankheit, Sichelzellenanämie u. a. - Über die Wirksamkeit der G. sind bisher keine zuverlässigen Aussagen möglich.
▣ Literatur:
K. Bayertz Somat. G. Medizin., eth. u. jurist. Aspekte des Gentransfers in menschl. Körperzellen, hg. v. u. a. Stuttgart u. a. 1995.