Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Genetik
Genetik[grch.] die (Vererbungslehre, Erbbiologie, Erblehre), Teilgebiet der allgemeinen Biologie mit den Zweigen klass. oder allgemeine G., molekulare G. (Molekular-G.) und angewandte G.: Die klass. G. befasst sich v. a. mit den formalen Gesetzmäßigkeiten (z. B. mendelsche Regeln) der Vererbungsgänge von Merkmalen, v. a. bei den höheren Organismen, weiterhin z. B. mit zytolog. Untersuchungen in Bezug auf die Chromosomen und deren Anomalien (bes. in der Humangenetik) und mit der Bedeutung einzelner Populationen und der Evolutionsfaktoren für die Evolution der Organismen (Populationsgenetik). Die Molekular-G. (v. a. als Bakterien- oder Phagen-G.) erforscht die grundlegenden Phänomene der Vererbung im Bereich der Moleküle (Nucleinsäuren), die die Träger der genet. Information sind. Schwerpunkte dieser molekularen Forschung sind z. B. die genet. Feinstrukturanalyse eines Gens, die Entschlüsselung des genetischen Codes, die Analyse der Veränderung einer Nucleinsäuresequenz durch Mutationen als chem. Reaktionen, die Untersuchung der ident. Verdopplung der DNS u. a. Die angewandte G. beschäftigt sich u. a. mit der Züchtung bes. ertragreicher, wirtschaftlich vorteilhafter Pflanzen und Tiere, mit erbbiolog. Untersuchungen, Chromosomendiagnostik, Abstammungsprüfungen und genet. Beratungen. (Gentechnologie)
Literatur:
Brown, T. A.: Moderne G. Eine Einführung. A. d. Engl. Heidelberg 1993.
Eberhard-Metzger, C.: Das Molekül des Lebens. Einführung in die G. München 1999.
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