Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Genet
Genet[ʒə'nɛ], Jean, frz. Schriftsteller, * Paris 19. 12. 1910, ✝ ebd. 15. 4. 1986; war Fürsorgezögling, Fremdenlegionär, desertierte und führte ein kriminelles Vagabundenleben, begann im Gefängnis zu schreiben (»Notre-Dame-des-Fleurs«, R., 1948); als Gewohnheitsverbrecher zu lebenslängl. Haft verurteilt, wurde er nach Intervention von J.-P. Sartre, J. Cocteau u. a. 1948 entlassen. G.s Werke, die durch eine lyr., bilderreiche, oft obszöne Sprache gekennzeichnet sind, verherrlichen das Leben außerhalb und gegen die gesellschaftl. Norm, so die Autobiographie »Tagebuch eines Diebes« (1949) und der Roman »Querelle« (1947; verfilmt von R. W. Fassbinder); die Dramen (»Die Zofen«, 1948; »Der Balkon«, 1956; »Die Neger«, 1958) gestalten irreale, extreme Konflikte.
Literatur:
White, E.: J. G. Biographie. A. d. Amerikan. München 1993.
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