Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Generator
Generatorder,
1) elektr. Energietechnik: eine rotierende elektr. Maschine, in der mithilfe der elektromagnet. Induktion mechan. in elektr. Energie umgewandelt wird. G. arbeiten nach dem Prinzip, das dem des Elektromotors entgegengesetzt ist, und bestehen ebenso wie dieser aus Ständer (Stator) und Läufer. Antriebsmaschinen für G. sind Wasserkraft-, Dampf-, Gas-, Windturbinen, Dieselmotoren u. a. Nach der erzeugten Stromart unterscheidet man Gleichstrom-, Wechselstrom- (für einphasigen) und Drehstrom-G. (für dreiphasigen Wechselstrom). Für die Elektrizitätsversorgung wird vor allem der Drehstromsynchron-G. eingesetzt. Die Drehzahl ist von der Frequenz und der Polpaarzahl abhängig. Man unterscheidet Außenpolmaschinen mit der gleichstromgespeisten Erregerwicklung (Feldwicklung) im Ständer und Innenpolmaschinen mit der Erregerwicklung im Läufer. Drehstromsynchron-G. von etwa 50 kVA Leistung an werden ausschl. als Innenpolmaschinen ausgeführt. Bei diesen Innenpolmaschinen ist in den meist aus einer Stahlschweißkonstruktion bestehenden Ständer ein aus gestanzten Segmenten geschichtetes Blechpaket eingepresst, in dessen Nuten die am Netz angeschlossene Drehstromwicklung eingelegt ist. Wasserkraft- und Diesel-G. haben wegen ihrer Drehzahlen von maximal 1 500 Umdrehungen je Minute mindestens zwei Polpaare und eine Erregerwicklung auf dem Polkern. Maschinen mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten, die von Dampfturbinen angetrieben werden, haben zylindr. Läufer (Turbo-G. ), die Erregerwicklung liegt in eingefrästen, durch Metallkeile verschlossenen Nuten. Der Gleichstrom für die Erregerwicklung wird vorwiegend von einer angekuppelten Erregermaschine geliefert, nur bei sehr kleinen G. gibt es Permanenterregung. Der Gleichstrom baut ein Magnetfeld auf, das beim Drehen des Läufers als Drehfeld auftritt und in der Ankerwicklung Spannungen induziert. Wechselstrom-G. für einphasigen Wechselstrom entsprechen in Wirkungsweise und grundsätzl. Aufbau Drehstrom-G., wobei der Ständer nur einphasig ausgelegt ist (nur 2/3 der Nuten sind bewickelt). Bei beiden wird der Strom über Schleifringe oder direkt an den Ständer abgegeben. Gleichstrom-G. sind im Prinzip Wechselstrom-G., deren Spannung im G. selbst durch einen Stromwender (Kommutator) gleichgerichtet wird. Sie sind stets Außenpolmaschinen, die Magnetpole sind im Ständerumfang verteilt und tragen die Erregerwicklung.
Literatur:
Schaefer, H.: Generatoren, Blocktransformatoren, Eigenbedarfsanlagen, Schutzeinrichtungen. Gräfelfing 21991.
Seinsch, H. O.: Grundlagen elektr. Maschinen u. Antriebe. Stuttgart 31993.
2) Elektronik: ein Gerät zum Erzeugen elektr. Wechselspannungen oder -ströme bestimmter Form und meist veränderbarer Frequenz, z. B. für Mess- und Kontrollzwecke, wobei die Ausgangsleistung sehr klein ist. Im Prinzip besteht ein G. aus einem Verstärker(element) mit Rückkopplung zw. Aus- und Eingang. Nach der Kurvenform der erzeugten Spannung lassen sich Sinus-G., Rechteck-, Sägezahn-, Dreieck- und Impuls-G. unterscheiden. G. werden in vielen Bereichen der Elektronik (bes. in der Mess-, Sende-, Empfangs-, Computertechnik) eingesetzt.
3) Hochspannungstechnik: eine Maschine oder Anlage zum Erzeugen hoher Spannungen (Hochspannungs-G.). Rotierende Hochspannungs-G. sind Drehstrom- oder Wechselstromgeneratoren; der elektrostat. Bandgenerator (Van-de-Graaff-G.), der Stoßspannungsgenerator u. a. erzeugen sehr hohe Gleichspannungen (bis zu mehreren Mio. Volt).
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