Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Geldschöpfung
Geldschöpfung,der zur Ausweitung der Geldmenge führende Prozess der Gewährung von Krediten und der Bildung von (Sicht-)Einlagen. Die G. der Notenbank ist mit geldpolit. Zielen verknüpft und geschieht durch den Ankauf von Aktiva der Geschäftsbanken (z. B. Ankauf von Devisen, Diskontierung von Wechseln) und die Einräumung von Sichtguthaben, die im Verrechnungsverkehr zw. Banken genutzt oder als Bargeld abgehoben werden können. Geschäftsbanken schaffen Geld, indem sie z. B. Termin- und Spareinlagen in Sichteinlagen umwandeln, von Nichtbanken Gold, Devisen, Wechsel, Wertpapiere erwerben und ihnen den Gegenwert als Einlage gutschreiben sowie Nichtbanken Kredite gewähren und in deren Höhe Einlagen einräumen (Kreditschöpfung). Den Nichtbanken fließen dadurch Finanzmittel zu, die von ihnen grundsätzlich auf Bankkonten gehalten werden, v. a. als zur Geldmenge zählende Sichteinlagen (Buchgeld) auf Girokonten (daher auch Buch-G. und Giral-G.). Geldvernichtung ist der Prozess einer Schrumpfung ausstehender Kredite und Einlagen. - Auf internat. Ebene findet G. v. a. an den internat. Geldmärkten statt. Da hier i. d. R. kein Bargeld abgefordert wird und keine Mindestreservepflicht gilt, ist die G.-Kapazität sehr hoch.
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