Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Geiger
Geiger,1) Abraham, Rabbiner und Judaist, * Frankfurt am Main 24. 5. 1810, ✝ Berlin 23. 10. 1874; wurde durch seine wiss. Arbeit und die Gründungen der »Wiss. Zeitschrift für jüd. Theologie« (1835-1847) und der »Jüd. Zeitschrift für Wiss. und Leben« (1862-75) zum Führer der jüd. Reformbewegung in Deutschland.
2) Hans, eigtl. Johannes, Physiker, * Neustadt an der Weinstraße 30. 9. 1882, ✝ Potsdam 24. 9. 1945; Prof. in Kiel, Tübingen und Berlin; erkannte 1913, dass die Ordnungszahl eines chem. Elementes gleich der Kernladungszahl seiner Atomkerne ist; entwickelte seinen Spitzenzähler 1928 zus. mit W. M. Müller (* 1905, ✝ 1979) weiter zum G.-Müller-Zählrohr (Zählrohr).
3) Moritz, Philosoph, * Frankfurt am Main 26. 6. 1880, ✝ Seal Harbor (Me.) 9. 9. 1937; führte seine phänomenolog. Methode in die Ästhetik ein (»Beiträge zur Phänomenologie des ästhet. Genusses«, 1913).
4) Rupprecht, Maler und Grafiker, * München 26. 1. 1908, Sohn von 6); 1949 Mitbegründer der Gruppe Zen; arbeitet mit geometr. Elementen. Seine Farbmodulationen suggerieren Räumlichkeit und Bewegung.
5) Theodor, Soziologe, * München 9. 11. 1891, ✝ (auf der Überfahrt von Kanada nach Dänemark) 16. 6. 1952; war 1922-29 Leiter der Berliner Arbeiterhochschule, 1928-33 Prof. in Braunschweig (Entlassung aus polit. Gründen); emigrierte 1933 nach Dänemark, war 1938-40 Prof. in Århus, 1943 (Flucht nach Schweden) in Uppsala, 1945-52 wieder in Århus. Zunächst stark vom Marxismus beeinflusst, galt G.s wiss. Hauptinteresse den Theorien über soziale Klassen, später Problemen sozialer Schichtung in der modernen Industriegesellschaft.
6) Willi, Maler und Grafiker, * Schönbrunn (heute zu Landshut) 27. 8. 1878, ✝ München 1. 2. 1971, Vater von 4); Schüler von F. von Stuck, wurde 1928 Prof. der Akademie für Graphik und Buchkunst in Leipzig, 1933 entlassen. 1945 Prof. an der Akademie in München. Sein Frühwerk ist geprägt von der ornamentalen Linienführung des Jugendstils, seit den 20er-Jahren von expressionist., verist. und visionären Zügen. Er illustrierte u. a. Werke von Goethe, H. von Kleist, F. Wedekind, F. M. Dostojewski und L. N. Tolstoi.
Geiger,1) Abraham, Rabbiner und Judaist, * Frankfurt am Main 24. 5. 1810, ✝ Berlin 23. 10. 1874; wurde durch seine wiss. Arbeit und die Gründungen der »Wiss. Zeitschrift für jüd. Theologie« (1835-1847) und der »Jüd. Zeitschrift für Wiss. und Leben« (1862-75) zum Führer der jüd. Reformbewegung in Deutschland.
2) Hans, eigtl. Johannes, Physiker, * Neustadt an der Weinstraße 30. 9. 1882, ✝ Potsdam 24. 9. 1945; Prof. in Kiel, Tübingen und Berlin; erkannte 1913, dass die Ordnungszahl eines chem. Elementes gleich der Kernladungszahl seiner Atomkerne ist; entwickelte seinen Spitzenzähler 1928 zus. mit W. M. Müller (* 1905, ✝ 1979) weiter zum G.-Müller-Zählrohr (Zählrohr).
3) Moritz, Philosoph, * Frankfurt am Main 26. 6. 1880, ✝ Seal Harbor (Me.) 9. 9. 1937; führte seine phänomenolog. Methode in die Ästhetik ein (»Beiträge zur Phänomenologie des ästhet. Genusses«, 1913).
4) Rupprecht, Maler und Grafiker, * München 26. 1. 1908, Sohn von 6); 1949 Mitbegründer der Gruppe Zen; arbeitet mit geometr. Elementen. Seine Farbmodulationen suggerieren Räumlichkeit und Bewegung.
5) Theodor, Soziologe, * München 9. 11. 1891, ✝ (auf der Überfahrt von Kanada nach Dänemark) 16. 6. 1952; war 1922-29 Leiter der Berliner Arbeiterhochschule, 1928-33 Prof. in Braunschweig (Entlassung aus polit. Gründen); emigrierte 1933 nach Dänemark, war 1938-40 Prof. in Århus, 1943 (Flucht nach Schweden) in Uppsala, 1945-52 wieder in Århus. Zunächst stark vom Marxismus beeinflusst, galt G.s wiss. Hauptinteresse den Theorien über soziale Klassen, später Problemen sozialer Schichtung in der modernen Industriegesellschaft.
6) Willi, Maler und Grafiker, * Schönbrunn (heute zu Landshut) 27. 8. 1878, ✝ München 1. 2. 1971, Vater von 4); Schüler von F. von Stuck, wurde 1928 Prof. der Akademie für Graphik und Buchkunst in Leipzig, 1933 entlassen. 1945 Prof. an der Akademie in München. Sein Frühwerk ist geprägt von der ornamentalen Linienführung des Jugendstils, seit den 20er-Jahren von expressionist., verist. und visionären Zügen. Er illustrierte u. a. Werke von Goethe, H. von Kleist, F. Wedekind, F. M. Dostojewski und L. N. Tolstoi.