Gebärde
Gebärde, Verhaltensausdruck für eine bestimmte psych. Verfassung bei Tieren und Menschen. Charakteristisch ist das Übermitteln einer Information. Entwicklungsgeschichtlich vorprogrammiert sind die Instinkt-G., die instinktiv auch von den Artgenossen verstanden werden. Bekannte Beispiele dafür sind die Demuts-G., das Drohverhalten oder das Imponiergehabe. In Bezug auf die menschl. G. lassen sich unwillkürl. und bewusste G. unterscheiden; für das Verständnis der G. im Rahmen menschl. Kommunikation spielen Gruppen- und kulturspezif. Konventionen eine erhebl. Rolle. - In der Schauspielkunst ist die G. wichtigstes Kunstmittel neben der Sprache (Mimik, Pantomime, Tanz). Konventionelle G. (künstl., nach Übereinkunft gestaltete) dienen der Verständigung in bestimmten Situationen. Ein geordnetes System bestimmter G. ist die Gebärdensprache. Als mag. oder meist sinnbildl. kult. Handlungen sind G. in allen Religionen verbreitet.
▣ Literatur:
Morris, D.: Bodytalk. Körpersprache, Gesten u. G.n. A. d. Engl. München 1995.