Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Gauß
I Gauß[nach C. F. Gauß], Einheitenzeichen G, nichtgesetzl. Einheit der magnet. Flussdichte (magnet. Induktion) im elektromagnet. CGS-System: 1 G = 10—4 T (Tesla).
II Gauß,
Carl Friedrich, Mathematiker und Astronom, * Braunschweig 30. 4. 1777, ✝ Göttingen 23. 2. 1855; seit 1807 Direktor der Sternwarte in Göttingen, Prof. für Mathematik und Mitgl. der Göttinger Akademie der Wiss., einer der bedeutendsten Mathematiker. G. begründete mit den 1801 erschienenen »Disquisitiones arithmeticae« die moderne Zahlentheorie. In seiner 1809 veröffentlichten Theorie der Bewegungen der Himmelskörper behandelte er die Probleme der Himmelsmechanik. Seine Arbeiten über die Methode der kleinsten Quadrate (Ausgleichsrechnung) haben die Entwicklung der Himmelsmechanik, die Theorie der unendl. Reihen und die numer. Methoden der angewandten Mathematik sehr gefördert. 1816 wurde ihm die Vermessung des Königreichs Hannover übertragen, an der er 25 Jahre arbeitete und dabei zu bahnbrechenden Untersuchungen zur Geodäsie und zur Differenzialgeometrie angeregt wurde. Von großer Bedeutung sind auch seine Abhandlungen zur Physik, zur Potenzialtheorie und zur Optik sowie die Erfindung des Magnetometers. Zusammen mit dem Physiker Wilhelm Weber untersuchte er den Erdmagnetismus und stellte dabei sein absolutes physikal. Maßsystem (1832) auf. Große Teile seines mathemat. Schaffens, so die Theorie der ellipt. Funktionen und die Arbeiten zur nichteuklid. Geometrie, wurden erst durch die Veröffentlichung seines Nachlasses bekannt.
Literatur:
Bühler, W. K.: G. Eine biograph. Studie. A. d. Engl. Berlin u. a. 1987.
Wußing, H.: C. F. G. Leipzig 51989.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Gauß