Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Galle
I Galle[ahd. galla, eigtl. »die gelblich Grüne«], Physiologie: von der Leber produzierte Flüssigkeit (etwa 1 l täglich), die über den Lebergang der G.-Blase zugeführt, hier eingedickt, gespeichert und bei Bedarf durch reflektor. Kontraktionen der G.-Blase in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Die G.-Säuren dienen der Fettverdauung (Emulgierung), andere G.-Bestandteile sind Ausscheidungsprodukte (Exkrete).
II Galle
[engl. gɑ:l, gæl], Distr.-Hptst. und Hafen im SW von Sri Lanka, 84 000 Ew. - Die Altstadt, schon vor dem 9. Jh. wichtiger Handelsplatz, mit ihrem Mauerring und elf Bastionen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
III Galle
[von lat. galla »kugelartiger Auswuchs«, »Gallapfel«],
1) Botanik: Gallen.
2) Tierheilkunde: krankhafte Flüssigkeitsansammlung in den Gelenken und Sehnenscheiden in Form einer weichen Anschwellung, bes. bei Pferden.
IV Gạlle,
Johann Gottfried, Astronom, * Pabsthaus (zu Radis, Kr. Wittenberg) 9. 6. 1812, ✝ Potsdam 10. 7. 1910; entdeckte 1846 den von U. Leverrier berechneten Planeten Neptun; seit 1980 ist bekannt, dass vor ihm schon G. Galilei 1613 den Planeten beobachtet hatte, ohne seine wahre Natur zu erkennen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Galle