Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
GATT
GẠTT,Abk. für engl. General Agreement on Tariffs and Trade (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen), in Genf am 30. 10. 1947 von 23 Staaten abgeschlossenes, 1948 in Kraft getretenes Abkommen zur Erleichterung des gegenseitigen Handels auf der Grundlage der Meistbegünstigung und zur Neuordnung der internat. Wirtschaftsbeziehungen. Das GATT war eine Sonderorganisation der UN mit Sitz in Genf. Es wurde 1996 durch die Welthandelsorganisation (WTO) abgelöst; zuletzt gehörten ihm 124 Voll-Mitgl. und 16 De-facto-Mitgl. an. Die vertragl. Regelungen des GATT einschl. sämtl. Unterabkommen und Vereinbarungen gingen in die WTO ein.
Hauptziel des GATT war, durch Senkung der Zölle und Abbau sonstiger Handelshemmnisse den Welthandel und die Weltwirtschaft zu fördern. Demnach müssen Zollvergünstigungen allen Handelspartnern eines Landes gleichermaßen gewährt werden (Meistbegünstigung) und erlaubte Ausnahmen vom Verbot mengenmäßiger Beschränkungen auf alle Partner Anwendung finden (Nichtdiskriminierung).
Im Rahmen des GATT wurden acht große Verhandlungsrunden zum Abbau von Zöllen u. a. Handelshemmnissen durchgeführt (Zollrunden, GATT-Runden). Am bekanntesten wurden die »Dillon-Runde« (1960-61 in Genf), die »Kennedy-Runde« (1964-67 in Genf), die zu einer Zollsenkung für Ind.erzeugnisse um etwa 35 % führte, und die »Tokio-Runde« (1973-79 in Genf). Die letzte GATT-Runde, die »Uruguay-Runde« (1986 bis 1993), erreichte einen weiteren Zollabbau (Ind.länder auf durchschnittlich 3,1 % bis 1999; Entwicklungsländer auf höchstens 35-40 %) sowie die Einbeziehung des Agrar- und Textilhandels und führte zur Gründung der WTO als Rechtsnachfolgerin des GATT. Mit dem General Agreement on Trade in Services, GATS, wurden der Dienstleistungshandel und mit dem Agreement on Trade-related Aspects of Intellectual Property Rights, TRIPS, der Schutz geistiger Eigentumsrechte erstmals in ein Welthandelsabkommen einbezogen.
▣ Literatur:
Hauser, H.u. Schanz, K.-U.: Das neue GATT. Die Welthandelsordnung nach Abschluß der Uruguay-Runde. München u. a. 21995.
GẠTT,Abk. für engl. General Agreement on Tariffs and Trade (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen), in Genf am 30. 10. 1947 von 23 Staaten abgeschlossenes, 1948 in Kraft getretenes Abkommen zur Erleichterung des gegenseitigen Handels auf der Grundlage der Meistbegünstigung und zur Neuordnung der internat. Wirtschaftsbeziehungen. Das GATT war eine Sonderorganisation der UN mit Sitz in Genf. Es wurde 1996 durch die Welthandelsorganisation (WTO) abgelöst; zuletzt gehörten ihm 124 Voll-Mitgl. und 16 De-facto-Mitgl. an. Die vertragl. Regelungen des GATT einschl. sämtl. Unterabkommen und Vereinbarungen gingen in die WTO ein.
Hauptziel des GATT war, durch Senkung der Zölle und Abbau sonstiger Handelshemmnisse den Welthandel und die Weltwirtschaft zu fördern. Demnach müssen Zollvergünstigungen allen Handelspartnern eines Landes gleichermaßen gewährt werden (Meistbegünstigung) und erlaubte Ausnahmen vom Verbot mengenmäßiger Beschränkungen auf alle Partner Anwendung finden (Nichtdiskriminierung).
Im Rahmen des GATT wurden acht große Verhandlungsrunden zum Abbau von Zöllen u. a. Handelshemmnissen durchgeführt (Zollrunden, GATT-Runden). Am bekanntesten wurden die »Dillon-Runde« (1960-61 in Genf), die »Kennedy-Runde« (1964-67 in Genf), die zu einer Zollsenkung für Ind.erzeugnisse um etwa 35 % führte, und die »Tokio-Runde« (1973-79 in Genf). Die letzte GATT-Runde, die »Uruguay-Runde« (1986 bis 1993), erreichte einen weiteren Zollabbau (Ind.länder auf durchschnittlich 3,1 % bis 1999; Entwicklungsländer auf höchstens 35-40 %) sowie die Einbeziehung des Agrar- und Textilhandels und führte zur Gründung der WTO als Rechtsnachfolgerin des GATT. Mit dem General Agreement on Trade in Services, GATS, wurden der Dienstleistungshandel und mit dem Agreement on Trade-related Aspects of Intellectual Property Rights, TRIPS, der Schutz geistiger Eigentumsrechte erstmals in ein Welthandelsabkommen einbezogen.
▣ Literatur:
Hauser, H.u. Schanz, K.-U.: Das neue GATT. Die Welthandelsordnung nach Abschluß der Uruguay-Runde. München u. a. 21995.