Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
fotografische Objektive
fotografische Objektive,an fotograf. Apparaten verwendete opt. Systeme. In der einfachsten Ausführungsform ist ein f. O. eine einzelne Linse (meist aus Glas, auch aus Kunststoff) oder ein Achromat mit einfacher Lochblende. Die Entfernung von der Filmebene bleibt bei Boxkameras immer gleich (Fixfokusobjektiv). Mittlere und hochwertige f. O. bestehen aus 3 bis 8 Linsen, um die Abbildungsfehler möglichst gering zu halten. Im f. O. befindet sich die verstellbare Irisblende, deren Einstellung am Blendenring vorgenommen wird, auf dem die Blendenzahlen angegeben sind. Sie sind so abgestuft, dass sich die zugehörigen Blendenöffnungen wie 1 : 2 verhalten, das heißt, jeweils die doppelte bzw. halbe Lichtmenge hindurchtreten lassen. Maßgeblich für die erste Blendenzahl ist das Öffnungsverhältnis bzw. die Lichtstärke des Objektivs, welches durch das Verhältnis der wirksamen Öffnung zur Brennweite gegeben ist (z. B. 18 mm : 50 mm = 1 : 2,8 oder kurz 2,8). Je größer die Lichtstärke, umso kürzer kann die Belichtungszeit sein. Das Scharfeinstellen für die Aufnahme erfolgt hauptsächlich durch einen Schneckengang, bei dessen Betätigung das gesamte Objektiv seinen Abstand zum Aufnahmematerial verändert, oder indem die Frontlinse ihren Abstand zu den übrigen Linsen ändert. Die Kamera ist in ihrer Grundausrüstung mit einem Standardobjektiv (Normalobjektiv) ausgestattet, das heißt, die Brennweite dieses Objektivs entspricht etwa der Negativdiagonalen. Hochwertige Kameras sind mit Wechselobjektiven versehen, das Standardobjektiv lässt sich durch einen Gewindeanschluss bzw. eine Bajonettfassung schnell gegen ein Objektiv anderer Brennweite auswechseln. F. O. mit anderer Brennweite sind nötig, wenn die Gegenstände entweder größer (längere Brennweite) oder kleiner (kürzere Brennweite) abgebildet werden sollen. Objektive mit längeren Brennweiten werden vorzugsweise für Fernaufnahmen benutzt; ist die Baulänge kürzer als die Brennweite, spricht man von einem Teleobjektiv. F. O. mit kürzeren Brennweiten werden vorzugsweise benutzt, wenn ein möglichst großer Ausschnitt im Bild erfasst werden soll (Weitwinkelobjektiv). - Das Licht wird beim Durchgang durch die Gläser in seinen Spektralanteilen nicht immer gleichmäßig absorbiert, sodass bei Farbaufnahmen leichte Farbstiche entstehen können. Objektive, die leicht bläul. Bilder ergeben, heißen Kaltzeichner, Warmzeichner ergeben Bilder mit gelbl. Farbstich. Mittels reflexionsmindernder Schichten auf dem Objektiv lässt sich die Farbabweichung korrigieren. - Spezialobjektive sind u. a.: für Fernaufnahmen Spiegelobjektive, die außer Linsen auch Spiegel zur Bilderzeugung aufweisen, mit Brennweiten von 500 bis 1 000 mm und extrem kurzer Baulänge (etwa 1/3 der Brennweite); Fisheyeobjektive mit extrem weitem Bildwinkel von 180º und mehr; Weichzeichnerobjektive, deren scharfes Bild etwas überstrahlt ist, Varioobjektive (Zoomobjektiv); Satzobjektive, die sich aus einzelnen Linsengliedern zu versch. Brennweiten kombinieren lassen.
▣ Literatur:
Landt, A.: Objektiv-Schule. Augsburg 1993.
fotografische Objektive,an fotograf. Apparaten verwendete opt. Systeme. In der einfachsten Ausführungsform ist ein f. O. eine einzelne Linse (meist aus Glas, auch aus Kunststoff) oder ein Achromat mit einfacher Lochblende. Die Entfernung von der Filmebene bleibt bei Boxkameras immer gleich (Fixfokusobjektiv). Mittlere und hochwertige f. O. bestehen aus 3 bis 8 Linsen, um die Abbildungsfehler möglichst gering zu halten. Im f. O. befindet sich die verstellbare Irisblende, deren Einstellung am Blendenring vorgenommen wird, auf dem die Blendenzahlen angegeben sind. Sie sind so abgestuft, dass sich die zugehörigen Blendenöffnungen wie 1 : 2 verhalten, das heißt, jeweils die doppelte bzw. halbe Lichtmenge hindurchtreten lassen. Maßgeblich für die erste Blendenzahl ist das Öffnungsverhältnis bzw. die Lichtstärke des Objektivs, welches durch das Verhältnis der wirksamen Öffnung zur Brennweite gegeben ist (z. B. 18 mm : 50 mm = 1 : 2,8 oder kurz 2,8). Je größer die Lichtstärke, umso kürzer kann die Belichtungszeit sein. Das Scharfeinstellen für die Aufnahme erfolgt hauptsächlich durch einen Schneckengang, bei dessen Betätigung das gesamte Objektiv seinen Abstand zum Aufnahmematerial verändert, oder indem die Frontlinse ihren Abstand zu den übrigen Linsen ändert. Die Kamera ist in ihrer Grundausrüstung mit einem Standardobjektiv (Normalobjektiv) ausgestattet, das heißt, die Brennweite dieses Objektivs entspricht etwa der Negativdiagonalen. Hochwertige Kameras sind mit Wechselobjektiven versehen, das Standardobjektiv lässt sich durch einen Gewindeanschluss bzw. eine Bajonettfassung schnell gegen ein Objektiv anderer Brennweite auswechseln. F. O. mit anderer Brennweite sind nötig, wenn die Gegenstände entweder größer (längere Brennweite) oder kleiner (kürzere Brennweite) abgebildet werden sollen. Objektive mit längeren Brennweiten werden vorzugsweise für Fernaufnahmen benutzt; ist die Baulänge kürzer als die Brennweite, spricht man von einem Teleobjektiv. F. O. mit kürzeren Brennweiten werden vorzugsweise benutzt, wenn ein möglichst großer Ausschnitt im Bild erfasst werden soll (Weitwinkelobjektiv). - Das Licht wird beim Durchgang durch die Gläser in seinen Spektralanteilen nicht immer gleichmäßig absorbiert, sodass bei Farbaufnahmen leichte Farbstiche entstehen können. Objektive, die leicht bläul. Bilder ergeben, heißen Kaltzeichner, Warmzeichner ergeben Bilder mit gelbl. Farbstich. Mittels reflexionsmindernder Schichten auf dem Objektiv lässt sich die Farbabweichung korrigieren. - Spezialobjektive sind u. a.: für Fernaufnahmen Spiegelobjektive, die außer Linsen auch Spiegel zur Bilderzeugung aufweisen, mit Brennweiten von 500 bis 1 000 mm und extrem kurzer Baulänge (etwa 1/3 der Brennweite); Fisheyeobjektive mit extrem weitem Bildwinkel von 180º und mehr; Weichzeichnerobjektive, deren scharfes Bild etwas überstrahlt ist, Varioobjektive (Zoomobjektiv); Satzobjektive, die sich aus einzelnen Linsengliedern zu versch. Brennweiten kombinieren lassen.
▣ Literatur:
Landt, A.: Objektiv-Schule. Augsburg 1993.