Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
finnische Literatur.
fịnnische Literatur.Die finn. Volksdichtung mit ihren lyr. und ep. Liedern, Zaubersprüchen, Märchen und Sagen bildet den Grund für die finn. Kunstdichtung. - Die ältesten Werke in finn. Sprache verfasste und übersetzte der Begründer der finn. Schriftsprache M. Agricola (* 1509, ✝ 1557). Weltliterar. Bedeutung erlangte das nat. Epos »Kalevala« (1835, endgültige Fassung 1849), das E. Lönnrot aus den alten ep., lyr. und mag. Liedern gestaltete. Die klass. Epoche der neuzeitl. f. L. begann mit Dramatik und Prosa von A. Kivi. - Gegen Ende des 19. Jh. erlangten literar. Strömungen aus dem übrigen Europa Einfluss. Realist. und sozialkrit. Werke schrieben Minna Canth, J. Aho, A. Järnefelt und J. Linnankoski. Neuromantiker waren V. Kilpi, J. Lehtonen und Aino Kallas. Der Nobelpreisträger F. E. Sillanpää gestaltete Menschen und Natur seiner westfinn. Heimat. Bedeutende Lyriker: E. Leino, O. Manninen, V. A. Koskenniemi. In den 20er-Jahren experimentierten die »Tulenkantajat« (Feuerträger) mit dem Expressionismus: U. Kailas, K. Vala, P. Mustapää, A. Hellaakoski und K. Sarkia; aus diesem Kreis gingen viele Prosaisten, u. a. P. Haanpää, T. Pekkanen und der zu Weltruf gelangte M. Waltari hervor. - Charakterdramen und Komödien schrieben Maria Jotuni, Hella Wuolijoki (Mitarbeiterin von B. Brecht) und L. Haarla. Der Durchbruch zur dichter. Moderne fand Ende der 40er-Jahre statt: P. Haavikko, Eeva-Liisa Manner u. a. V. Linna und V. Meri schrieben über den Krieg. Produktive Erzähler sind außerdem V. Huovinen, A. Hyry, H. Salama und L. Viita; in der jüngsten Zeit: H. Turunen, A. Ruuth, Eila Pennanen, Kerttu-Kaarina Suosalmi. (schwedische Literatur)
▣ Literatur:
Kunze, E.: F. L. in dt. Übersetzung, 1675 bis 1975. Helsinki 1982.
⃟ Laitinen, K.: F. L. im Überblick. A. d. Finn. Helsinki 1989.
⃟ Lassila, P.: Geschichte der f. L. A. d. Finn. Tübingen u. a. 1996.
fịnnische Literatur.Die finn. Volksdichtung mit ihren lyr. und ep. Liedern, Zaubersprüchen, Märchen und Sagen bildet den Grund für die finn. Kunstdichtung. - Die ältesten Werke in finn. Sprache verfasste und übersetzte der Begründer der finn. Schriftsprache M. Agricola (* 1509, ✝ 1557). Weltliterar. Bedeutung erlangte das nat. Epos »Kalevala« (1835, endgültige Fassung 1849), das E. Lönnrot aus den alten ep., lyr. und mag. Liedern gestaltete. Die klass. Epoche der neuzeitl. f. L. begann mit Dramatik und Prosa von A. Kivi. - Gegen Ende des 19. Jh. erlangten literar. Strömungen aus dem übrigen Europa Einfluss. Realist. und sozialkrit. Werke schrieben Minna Canth, J. Aho, A. Järnefelt und J. Linnankoski. Neuromantiker waren V. Kilpi, J. Lehtonen und Aino Kallas. Der Nobelpreisträger F. E. Sillanpää gestaltete Menschen und Natur seiner westfinn. Heimat. Bedeutende Lyriker: E. Leino, O. Manninen, V. A. Koskenniemi. In den 20er-Jahren experimentierten die »Tulenkantajat« (Feuerträger) mit dem Expressionismus: U. Kailas, K. Vala, P. Mustapää, A. Hellaakoski und K. Sarkia; aus diesem Kreis gingen viele Prosaisten, u. a. P. Haanpää, T. Pekkanen und der zu Weltruf gelangte M. Waltari hervor. - Charakterdramen und Komödien schrieben Maria Jotuni, Hella Wuolijoki (Mitarbeiterin von B. Brecht) und L. Haarla. Der Durchbruch zur dichter. Moderne fand Ende der 40er-Jahre statt: P. Haavikko, Eeva-Liisa Manner u. a. V. Linna und V. Meri schrieben über den Krieg. Produktive Erzähler sind außerdem V. Huovinen, A. Hyry, H. Salama und L. Viita; in der jüngsten Zeit: H. Turunen, A. Ruuth, Eila Pennanen, Kerttu-Kaarina Suosalmi. (schwedische Literatur)
▣ Literatur:
Kunze, E.: F. L. in dt. Übersetzung, 1675 bis 1975. Helsinki 1982.
⃟ Laitinen, K.: F. L. im Überblick. A. d. Finn. Helsinki 1989.
⃟ Lassila, P.: Geschichte der f. L. A. d. Finn. Tübingen u. a. 1996.