Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Funknavigation
Funknavigation, die Navigation von Wasser- oder Luftfahrzeugen mithilfe von Funksignalen, die von Funkfeuern ausgesendet und von bordeigenen Funkpeilern empfangen oder von Bordsendern abgestrahlt und als reflektierte Signale empfangen werden. Entsprechend der Reichweite unterscheidet man allg. Kurzstrecken-, Mittelstrecken- und Langstrecken-F.; spezielle Verfahren der Kurzstrecken-F. werden z. B. in der Luftfahrt für den Landeanflug und die Allwetterlandung, in der Schifffahrt für das Befahren schwieriger Küstengewässer verwendet. - Die F.-Verfahren werden in folgende Gruppen eingeteilt: Bei den Richtempfangsverfahren wird die Abhängigkeit der Antennenspannung von der Richtung der von einer Land- oder Bodenfunkstelle einfallenden elektromagnet. Wellen ausgenutzt, z. B. beim Radiokompass. Bei den Richtsendeverfahren werden von einer oder mehreren ortsfesten Funkstellen modulierte Wellen ausgesendet, wobei die Modulation als Richtungsinformation dient, z. B. beim Instrumentenlandesystem oder beim VOR-Verfahren. Bei den Differenzentfernungsmessverfahren werden Entfernungen zu versch. Bodenstationen dadurch ermittelt, dass entweder die Zeitdifferenzen zw. dem Empfangen der von den Stationen gleichzeitig ausgesendeten Impulse (Laufzeitdifferenzen) gemessen werden (z. B. beim LORAN-Verfahren) oder die Phasendifferenzen zw. den gleichfrequenten elektromagnet. Wellen (z. B. beim Decca-Navigator-System). Beide Methoden liefern als Standlinien Hyperbeln (sog. Hyperbelnavigation). Bei den Entfernungsmessverfahren wird aus der Laufzeit eines von einem (bordeigenen) Sender ausgestrahlten Impulses zu einem aktiven Rückstrahler und zurück die momentane Entfernung bestimmt. Radarverfahren (Radarnavigation) dienen in der Schifffahrt v. a. zur Ermittlung des Standorts und des Kurses bei Nacht und schlechter Sicht. Navigationseinrichtungen unabhängig von Bodenstationen sind z. B. Doppler-Navigationsverfahren.
Die F. für Luftfahrzeuge findet vor und während der Landung eine Ergänzung durch Leitverfahren. (Landeführungssysteme)
▣ Literatur:
Marcus, C.: F. Grundlagen, Methoden u. richtige Anwendung. Herford 31990.
⃟ Mies, J.: F. Stuttgart 1995.
Funknavigation, die Navigation von Wasser- oder Luftfahrzeugen mithilfe von Funksignalen, die von Funkfeuern ausgesendet und von bordeigenen Funkpeilern empfangen oder von Bordsendern abgestrahlt und als reflektierte Signale empfangen werden. Entsprechend der Reichweite unterscheidet man allg. Kurzstrecken-, Mittelstrecken- und Langstrecken-F.; spezielle Verfahren der Kurzstrecken-F. werden z. B. in der Luftfahrt für den Landeanflug und die Allwetterlandung, in der Schifffahrt für das Befahren schwieriger Küstengewässer verwendet. - Die F.-Verfahren werden in folgende Gruppen eingeteilt: Bei den Richtempfangsverfahren wird die Abhängigkeit der Antennenspannung von der Richtung der von einer Land- oder Bodenfunkstelle einfallenden elektromagnet. Wellen ausgenutzt, z. B. beim Radiokompass. Bei den Richtsendeverfahren werden von einer oder mehreren ortsfesten Funkstellen modulierte Wellen ausgesendet, wobei die Modulation als Richtungsinformation dient, z. B. beim Instrumentenlandesystem oder beim VOR-Verfahren. Bei den Differenzentfernungsmessverfahren werden Entfernungen zu versch. Bodenstationen dadurch ermittelt, dass entweder die Zeitdifferenzen zw. dem Empfangen der von den Stationen gleichzeitig ausgesendeten Impulse (Laufzeitdifferenzen) gemessen werden (z. B. beim LORAN-Verfahren) oder die Phasendifferenzen zw. den gleichfrequenten elektromagnet. Wellen (z. B. beim Decca-Navigator-System). Beide Methoden liefern als Standlinien Hyperbeln (sog. Hyperbelnavigation). Bei den Entfernungsmessverfahren wird aus der Laufzeit eines von einem (bordeigenen) Sender ausgestrahlten Impulses zu einem aktiven Rückstrahler und zurück die momentane Entfernung bestimmt. Radarverfahren (Radarnavigation) dienen in der Schifffahrt v. a. zur Ermittlung des Standorts und des Kurses bei Nacht und schlechter Sicht. Navigationseinrichtungen unabhängig von Bodenstationen sind z. B. Doppler-Navigationsverfahren.
Die F. für Luftfahrzeuge findet vor und während der Landung eine Ergänzung durch Leitverfahren. (Landeführungssysteme)
▣ Literatur:
Marcus, C.: F. Grundlagen, Methoden u. richtige Anwendung. Herford 31990.
⃟ Mies, J.: F. Stuttgart 1995.