Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fullerene
Fullerene[nach dem amerikan. Architekten R. B. Fuller], ausschl. aus Kohlenstoff bestehende Moleküle (Cluster) mit in sich geschlossener, polyedr. Struktur und einer geraden Anzahl von Atomen. Am häufigsten sind die F. aus 60 (C60, » Buckminster-F.«) und 70 Kohlenstoffatomen (C70), bei denen die Atome ein Netzwerk aus jeweils 12 Fünfecken und einer unterschiedl. Zahl von Sechsecken bilden. Feststoffe, die aus einem bestimmten F.-Molekül oder einem Gemisch versch. F.-Moleküle aufgebaut sind, werden als Fullerite bezeichnet. Sie stellen eine bisher unbekannte und - neben Graphit und Diamant - dritte Modifikation des Kohlenstoffs dar. - Reines Fullerit ist elektrisch nicht leitend, aber in Verbindung mit Alkalimetallen (Dotierung) wird es leitend bzw. bei tiefen Temperaturen supraleitend. F. wurden 1985 mithilfe der Massenspektrometrie bei der Laserverdampfung von Graphit entdeckt (R. F. Curl, H. W. Kroto, R. E. Smalley; Nobelpreis für Chemie 1996). Der dt. Physiker W. Krätschmer und sein amerikan. Kollege D. R. Huffman stellten 1990 F. erstmals in makroskop. Mengen her, wodurch der eindeutige Strukturnachweis ermöglicht wurde.
▣ Literatur:
Dettmann, J.: F. Die Bucky-Balls erobern die Chemie. Basel u. a. 1994.
⃟ Von Fuller bis zu F. Beispiele einer interdisziplinären Forschung, hg. v. W. Krätschmer u. H. Schuster. Braunschweig u. a. 1996.
Fullerene[nach dem amerikan. Architekten R. B. Fuller], ausschl. aus Kohlenstoff bestehende Moleküle (Cluster) mit in sich geschlossener, polyedr. Struktur und einer geraden Anzahl von Atomen. Am häufigsten sind die F. aus 60 (C60, » Buckminster-F.«) und 70 Kohlenstoffatomen (C70), bei denen die Atome ein Netzwerk aus jeweils 12 Fünfecken und einer unterschiedl. Zahl von Sechsecken bilden. Feststoffe, die aus einem bestimmten F.-Molekül oder einem Gemisch versch. F.-Moleküle aufgebaut sind, werden als Fullerite bezeichnet. Sie stellen eine bisher unbekannte und - neben Graphit und Diamant - dritte Modifikation des Kohlenstoffs dar. - Reines Fullerit ist elektrisch nicht leitend, aber in Verbindung mit Alkalimetallen (Dotierung) wird es leitend bzw. bei tiefen Temperaturen supraleitend. F. wurden 1985 mithilfe der Massenspektrometrie bei der Laserverdampfung von Graphit entdeckt (R. F. Curl, H. W. Kroto, R. E. Smalley; Nobelpreis für Chemie 1996). Der dt. Physiker W. Krätschmer und sein amerikan. Kollege D. R. Huffman stellten 1990 F. erstmals in makroskop. Mengen her, wodurch der eindeutige Strukturnachweis ermöglicht wurde.
▣ Literatur:
Dettmann, J.: F. Die Bucky-Balls erobern die Chemie. Basel u. a. 1994.
⃟ Von Fuller bis zu F. Beispiele einer interdisziplinären Forschung, hg. v. W. Krätschmer u. H. Schuster. Braunschweig u. a. 1996.