Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fugger
Fụgger,schwäb. Geschlecht, seit 1367 in Augsburg ansässig. Jakob I. (✝ 1469) ist der Stammvater der noch heute bestehenden Linie F. von der Lilie und der Gründer des fuggerschen Handelshauses. Seine Söhne, u. a. Jakob II., schufen die Weltstellung und das Vermögen des Hauses; die Neffen von Jakob II., Raimund (* 1489, ✝ 1539) und Anton, begr. die noch bestehenden Hauptlinien F. von Kirchberg und Weißenhorn (Grafen), F. von Babenhausen (seit 1803 Reichsfürsten) und F. von Glött (seit 1913 im bayer. Fürstenstand). Die F., 1514 und 1530 in den Reichsgrafenstand erhoben, taten sich auch als Kunstfreunde und Sammler hervor. Bedeutende Vertreter:
1) Anton, Reichsgraf (seit 1530), Handelsherr, * Augsburg 10. 6. 1493, ✝ ebd. 14. 9. 1560, Neffe von 2); übernahm 1525 die Leitung des Unternehmens und befolgte den politisch-ökonom. Kurs seines Onkels, Jakobs II.; unterstützte Ferdinand I. und Karl V.; konnte mit des Kaisers Hilfe den Handel bis nach Zentral- und Südamerika ausdehnen; gewährte auch Philipp II. von Spanien Kredite; hinterließ 6 Mio. Goldkronen und einen beträchtl. Landbesitz.
2) Jakob II., der Reiche, Reichsgraf (seit 1514), Handelsherr und Bankier, * Augsburg 6. 3. 1459, ✝ ebd. 30. 12. 1525, Onkel von 1); übernahm 1485 die Leitung der fuggerschen Faktorei in Innsbruck; verbündete sich mit Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser Maximilian I., dem er 1490 zu Tirol verhalf; errichtete ein europ. Kupfermonopol; wurde zum Bankier des Kaisers, der Päpste und der röm. Kurie; finanzierte 1519 die Wahl Karls I. von Spanien zum Röm. König (Karl V.), wurde weitgehend dessen Geldgeber; schuf 1519 die »Fuggerei«, eine (noch bestehende) Wohnsiedlung für Bedürftige.
▣ Literatur:
Pölnitz, G. von: Die F. Tübingen 51990.
Fụgger,schwäb. Geschlecht, seit 1367 in Augsburg ansässig. Jakob I. (✝ 1469) ist der Stammvater der noch heute bestehenden Linie F. von der Lilie und der Gründer des fuggerschen Handelshauses. Seine Söhne, u. a. Jakob II., schufen die Weltstellung und das Vermögen des Hauses; die Neffen von Jakob II., Raimund (* 1489, ✝ 1539) und Anton, begr. die noch bestehenden Hauptlinien F. von Kirchberg und Weißenhorn (Grafen), F. von Babenhausen (seit 1803 Reichsfürsten) und F. von Glött (seit 1913 im bayer. Fürstenstand). Die F., 1514 und 1530 in den Reichsgrafenstand erhoben, taten sich auch als Kunstfreunde und Sammler hervor. Bedeutende Vertreter:
1) Anton, Reichsgraf (seit 1530), Handelsherr, * Augsburg 10. 6. 1493, ✝ ebd. 14. 9. 1560, Neffe von 2); übernahm 1525 die Leitung des Unternehmens und befolgte den politisch-ökonom. Kurs seines Onkels, Jakobs II.; unterstützte Ferdinand I. und Karl V.; konnte mit des Kaisers Hilfe den Handel bis nach Zentral- und Südamerika ausdehnen; gewährte auch Philipp II. von Spanien Kredite; hinterließ 6 Mio. Goldkronen und einen beträchtl. Landbesitz.
2) Jakob II., der Reiche, Reichsgraf (seit 1514), Handelsherr und Bankier, * Augsburg 6. 3. 1459, ✝ ebd. 30. 12. 1525, Onkel von 1); übernahm 1485 die Leitung der fuggerschen Faktorei in Innsbruck; verbündete sich mit Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser Maximilian I., dem er 1490 zu Tirol verhalf; errichtete ein europ. Kupfermonopol; wurde zum Bankier des Kaisers, der Päpste und der röm. Kurie; finanzierte 1519 die Wahl Karls I. von Spanien zum Röm. König (Karl V.), wurde weitgehend dessen Geldgeber; schuf 1519 die »Fuggerei«, eine (noch bestehende) Wohnsiedlung für Bedürftige.
▣ Literatur:
Pölnitz, G. von: Die F. Tübingen 51990.