Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fröbel
Fröbel, 1) Friedrich, Pädagoge, * Oberweißbach/Thür. Wald 21. 4. 1782, ✝ Marienthal (heute zu Schweina, bei Bad Liebenstein) 21. 6. 1852, Onkel von 2); lernte als Hauslehrer die Ideen Pestalozzis kennen, gründete Kindererziehungsheime in Keilhau (1816/17) und 1837 in Blankenburg (Thür.) und wurde Initiator der Kindergartenbewegung (Kindergarten). In zahlr. Städten wurden (seit 1839) Kurse für »Kinderführer« (woraus die Berufe der Kinderpflegerin und Kindergärtnerin erwuchsen) eingerichtet. In Preußen waren seine Kindergärten 1851-60 verboten. F. entwickelte Spielzeug (»Fröbel-Bausteine«), mit dem er den kindl. Spieltrieb und die kindl. Selbstständigkeit fördern wollte. Durch Spiel, rhythm. Bewegung, Lied und Sprache förderte er den Sinn der Kinder für die Gemeinschaft. Zentralen erzieher. Wert maß F. dem Erleben von Heimat und Natur, Gartenbau und Tierpflege, Sport und Spiel, Werkarbeit mit Holz und Papier, Musik, persönl. Zusammenleben, Festen und Feiern bei. F. gilt als Begründer des ganzheitl. Denkens in der Pädagogik.
Literatur:
Heiland, H.: Die Schulpädagogik F. F.s. Hildesheim u. a. 1993.
Heiland, H.: F. F. in Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 11.-12. Tsd. 1995.
2) Julius, Pseudonym C. Junius, Publizist und Politiker, * Griesheim (heute zu Ilmtal, bei Stadtilm) 16. 7. 1805, ✝ Zürich 6. 11. 1893, Neffe von 1); 1848 als einer der Führer der demokrat. Linken in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt; wegen seiner Teilnahme am Wiener Oktoberaufstand zum Tod verurteilt, jedoch begnadigt. F. wirkte nach 1857 von Wien aus publizistisch für den großdt. Gedanken.
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