Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Friesen
I Friesen(lat. Frisii, Frisiones), german. Stamm an der Nordseeküste mit Kerngebiet zw. Niederrhein und Ems; geriet 12 v. Chr. unter röm. Herrschaft, von der er sich nach mehreren Aufständen Ende des 3. Jh. wieder befreite. Unter König Radbod errichteten die F. um 700 ein Großreich, dessen Machtschwerpunkt in W-Friesland lag (Zentren Dorestad und Utrecht). Die F. genossen den Ruf guter Viehzüchter und Händler. Im 8. Jh. wurden sie durch die Franken unterworfen und u. a. von den Missionaren Willibrord und Bonifatius, der 754 bei Dockum den Tod fand, christianisiert; 802 Aufzeichnung der fries. Volksrechte (»Lex Frisionum«). Im 9. Jh. dehnten die F. ihr Siedlungsgebiet bis zu den Nordfries. Inseln aus. (Friesland, Geschichte)
Literatur:
J. Dring F., Sachsen u. Dänen - Kulturen an der Nordsee, 400 bis 1000 n. Chr., hg. v. u. a. Ausst.-Kat. Fries Museum, Leeuwarden. Franeker u. a. 1996.
II Friesen,
Karl Friedrich, Turnpädagoge, * Magdeburg 25. 9. 1784, Ȅ Lalobbe (bei Charleville-Mézières) 15. 3. 1814; seit 1810 F. L. Jahns Mitarbeiter, Mitbegründer des ersten Turnplatzes (Hasenheide, Berlin-Neukölln), Pionier auf dem Gebiet des Pferdturnens, Schwimmens und Fechtens.
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